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Am Valentinstag herrscht bei den Spaniern ein wahrer Rosenhype, sagt Brigitta Norrenbrock. Die deutsche Floristin hat ein Blumenatelier in Palmas Stadtteil Calatrava, und auch bei ihr - wie bei fast allen Blumenhändlern - herrscht am "Tag der Liebenden" Hochsaison.

Blumen sind traditionellerweise das beliebteste Geschenk zum Valentinstag, und sind am 14. Februar auch immer ein bisschen teurer als sonst. Nicht viel, betont Norrenbrock, aber die Nachfrage bestimme eben immer den Preis.

Die Floristin beliefert aus ihrem Atelier ihre Kunden zu vielen besonderen Gelegenheiten, von Taufen und Hochzeiten über Geburtstagsjubiläen bis hin zu Trauerfeiern. Seit 16 Jahren beobachtet sie dabei, wie unterschiedlich die Blumen-Vorlieben zwischen den Deutschen und den Spaniern sein können.

"Besonders am Valentinstag gibt es dafür schöne Beispiele. Die Spanier haben einen sehr klassischen Geschmack, als größter Liebesbeweis gelten ihnen rote Rosen." Wenn Blumen wie Tulpen oder Nelken gewählt würden, dann meist auch in bekannten Farben wie rot oder weiß. "Aber die Rosen sind am 14. Februar schon der Renner."

Anders sei es bei ihren deutschen Kunden. "Die achten oft nicht so sehr auf die Symbolik der Blumen, sondern eher darauf, ob der Strauß der Jahreszeit entspricht, ob er frühlingshaft bunt ist oder ob er die Lieblingsblumen der Ehefrau oder Freundin enthält."

Und sie folgen laut Floristin auch gerne neuen Trends: Nelken, die lange als altmodisch galten, hätten sich zu echten Retroblumen entwickelt, vor allem in ungewöhnlichen Farben.

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Wer von den beiden Nationalitäten am Valentinstag mehr Blumen kauft, lasse sich schwer sagen. "Um diese Jahreszeit sind viele meiner deutschen Kunden gar nicht auf der Insel, so dass es schon den Anschein hat, als hielten die Spanier mehr von dieser Tradition."

Ob der Valentinstag am 14. Februar tatsächlich eine Erfindung von Floristen, Juwelieren und Gastronomen ist, lässt sich schwer sagen. Tatsache ist aber, dass besonders Geschäftsleute im angelsächsischen Raum an diesem Tag mehr Kasse machen als sonst.

Seinen Ursprung soll der "día de los enamorados" schon im 3. Jahrhundert nach Christus haben. Der Bischof Valentin von Rom soll als Priester Paare trotz des Verbots durch Kaiser Claudius II. nach kirchlichem Ritus getraut haben. Dabei soll er den Paaren auch Blumen aus seinem Garten geschenkt haben. Die Ehen, die von ihm geschlossen wurden, standen der Überlieferung nach unter einem guten Stern, er selber wurde später geköpft und stieg zum Märtyrer auf.

In England hat der Tag des Heiligen Valentin schon seit dem 19. Jahrhundert große Bedeutung. Von dort nahmen ihn Auswanderer mit in die USA, und Besatzungs-Soldaten aus Amerika brachten den Valentinstag dann in den 50er Jahren des 20. Jahrhunderts nach Deutschland.

Bekanntheit erlangte der 14. Februar dann tatsächlich durch die wirksam gerührten Werbetrommeln der Blumenhändler und Süßwarenfabrikanten, denen es heute alle möglichen Geschäftsleute, inklusive der mallorquinischen, gleichtun.

(aus MM 6/2017)