Seit Ende August gelten für Mallorca und die Nachbarinseln deutlich verschärfte Anti-Corona-Maßnahmen. Hinzu kamen Tage später einige Korrekturen und Ergänzungen und am 11. September weitere Verbote. Hier eine überarbeitete Liste mit den neuen und bereits seit längerem geltenden Regeln, die sich allerdings laufend ändern können. Der Stand ist Mittwoch, 7. Oktober.
Einreise nach Mallorca
Wer aus dem Ausland nach Mallorca kommt, muss einen Gesundheitsfragebogen ausfüllen. Das geht ab 48 Stunden vor Ankunft. Ohne ihn kann die Einreise verwehrt werden. Die sogenannte Passenger Location Card kann online über das Portal „Spain Travel Health” (www.spth.gob.es) des spanischen Gesundheitsministeriums, beziehungsweise die App „SpTH” eingereicht werden. Jeder Reisende – bei Kindern übernehmen das die Eltern – muss ein separates Formular ausfüllen. Anzugeben sind Name, Pass- und Flugnummer, das Ankunftsdatum und eine Mailadresse. Danach werden Fragen zur Gesundheit gestellt. Bei der Einreise wird die Temperatur gemessen und der Passagier auf Krankheitsanzeichen angeschaut.
Coronatest
Ab Mitte Oktober oder Anfang November ist in Deutschland eine zehn-tägige Quarantänepflicht für Einreisende aus Risikogebieten wie derzeit Mallorca geplant. Sie können frühestens ab dem fünften Tag einen Coronatest machen. Einreisende müssen eine sogenannte Aussteigekarte ausfüllen. Die Bundespolizei soll dann bei Fluggästen die Angaben mit den Passdaten vergleichen. Bis dahin müssen sich alle, die von Mallorca nach Deutschland reisen, dort einem Test unterziehen. Dieser kann auch 48 Stunden vor dem Flug auf der Insel durchgeführt werden. Möglich ist das in einer Privatklinik wie Juaneda, der Palma Clinic und Rotger sowie in einer der deutschsprachigen Arztpraxen wie dem deutschen Facharztzentrum in Peguera. Rund 120 Euro sind dafür zu entrichten. Touristen und Einheimische, die Symptome haben, werden kostenfrei in den Gesundheitszentren der Gesundheitsbehörde Ib-Salut getestet. Wer aus Risikoländern wie den USA, Russland oder Brasilien nach Mallorca zurückkehrt, muss in Quarantäne und einen Coronatest machen. Im Hotel Palma Bay können Urlauber untergebracht werden, die positiv auf Covid-19 getestet wurden.
Maskenpflicht
Seit Anfang Juli gilt auf Mallorca eine generelle Maskenpflicht außerhalb der eigenen vier Wände, auch im Freien und wenn der Abstand zu anderen Menschen eingehalten werden kann. Verstöße werden mit 100 Euro Bußgeld geahndet. Doch es gibt ein paar Ausnahmen. Am Strand und am Pool darf auf einen Mund-Nasen-Schutz verzichtet werden, an Uferwegen und -straßen neuerdings aber nicht mehr. Maskenfrei ist auch der Arbeitsplatz weitgehend nicht mehr. Wer Sport treibt oder ein Blasinstrument spielt, muss keine Maske tragen. Wer in einem Restaurant etwas isst oder trinkt, muss den Schutz nicht aufziehen.
Abgeriegelte Viertel
In Palma waren zeitweise mehrere Stadtviertel abgeriegelt. Die Corona-Inzidenz war dort besonders groß. Die Einwohner durften diese Gegenden nur zum Arbeiten oder für Arztbesuche verlassen. Diese Restriktionen der Bewegungsfreiheit wurden aufgehoben. Im Gebiet Arquitecte Bennàssar (Teile von Arxiduc, Son Oliva, Plaza de Toros , und ganz Son Fortesa Sud) müssen aber Bars und Restaurants weiter um 22 Uhr schließen. Diese Restriktionen gelten in Son Gotleu, La Soledat Nord, Son Canals und Can Capes nicht mehr. Dort sind auch Treffen von mehr als fünf Menschen wieder erlaubt.
Restaurantbesuch
Alle Restaurants und Lokale außerhalb der Gebiete mit Einschränkungen müssen um spätestens ein Uhr nachts schließen, die letzten Gäste dürfen um Mitternacht kommen. Der Mindestabstand zwischen den Tischen und an der Bar von 1,5 Metern muss sichergestellt werden. Maximal dürfen zehn Personen an einem Tisch sitzen, in Gegenden mit Beschränkungen sind es fünf. Die Kapazitätsbegrenzung beträgt neuerdings nur noch 50 Prozent, bei kleinen Restaurants mit maximal 50 Besuchern 75 Prozent.
Party- und Nachtleben
Diskotheken, Nachtbars und Tanzsäle sind geschlossen. Botellons (nächtliche Trinkgelage vor allem junger Leute) sind verboten, die Polizei kontrolliert verstärkt. Für Konzerte oder sonstige Events wie etwa Vernissagen müssen Genehmigungen beantragt werden. Bei Treffen jeglicher Art im privaten oder öffentlichen Bereich sollen nicht mehr als zehn Menschen zusammenkommen. Wer sich daran nicht hält, dem drohen Bußgelder zwischen 100 und 3000 Euro.
Auf den Balearen gilt außerdem: Partyboote dürfen nicht mehr auslaufen. Pool-Partys sind ebenfalls streng tabu.
Rauchen
Es gilt seit Ende August ein generelles Rauchverbot im öffentlichen Raum, auch wenn der Sicherheitsabstand von zwei Metern eingehalten werden kann. Auch das Rauchen auf den Terrassen von Straßencafés ist im Augenblick untersagt.
Senioren
Neuzugänge in Altersheimen werden auf Corona getestet. Jeder Heimbewohner darf pro Tag für eine Stunde einen Besucher empfangen. Treffen von Senioren in Rentnerclubs sind seit Ende August untersagt. Das liegt daran, dass sich in jener Altersgruppe besonders viele Personen angesteckt haben.
Sport
Wettbewerbe in Sportarten wie Fußball, bei denen sich Menschen berühren können, sind ebenfalls seit August untersagt. Das Training ist erlaubt, wenn sich die Spieler nicht berühren. Betroffen sind Hobbysportler. Hallen dürfen nur zu 50 Prozent gefüllt sein, jedem Schwimmer müssen in Pools mindestens sechs Quadratmeter zur Verfügung stehen.
Gottesdienst
In Kirchen gilt eine Kapazitätsbeschränkung von 50 Prozent.
Hochzeiten
Es dürfen nicht mehr wie in den Sommermonaten 250 Personen teilnehmen, sondern nur noch 125.
Strände
Sämtliche Strände werden nachts zwischen 21 und sieben Uhr geschlossen. In Palma stehen dafür 15 Polizisten zur Verfügung.
Bordelle
Ende August mussten sämtliche Bordelle schließen.
Öffentlicher Nahverkehr
In Bussen oder Bahnen darf nicht mehr getrunken oder gegessen werden, damit die Masken die ganze Zeit getragen werden.
Spielsalons
Nur noch 50 Prozent der üblichen Gäste dürfen hinein.
Fitnessclubs
Nur noch 50 Prozent der üblichen Gäste dürfen hinein.
Spielplätze
Die Spielplätze sind seit Schulbeginn Anfang September wieder geschlossen, um Ansteckungen zu vermeiden.
„Sopars a la fresca” und andere Dorf-Fiestas
Das traditionelle Abendessen im Freien im Rahmen von Dorf-Fiestas („Sopar a la fresca”) sowie Herbstmessen und Patronatsfeste dürfen bis auf weiteres nicht stattfinden.
2 Kommentare
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Je vernünftiger die Menschen, um so weniger Infizierte und um so schneller geht es der Wirtschaft wieder besser ... Jeder kenn einen Beitrag leisten: A-H-A!
Bei diesen Rahmenbedingungen wird doch dort keiner freiwillig einreisen wollen. Was soll er dort?"Maskenpflicht Seit Anfang Juli gilt auf Mallorca eine generelle Maskenpflicht außerhalb der eigenen vier Wände, auch im Freien und wenn der Abstand zu anderen Menschen eingehalten werden kann. "