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Nur gute Nachrichten von der ITB! Die Leitmesse der globalen Reisebranche, die nach vier Jahren Abstinenz erstmals wieder im Präsenzformat in Berlin stattgefunden hat, verspricht Mallorca und seinen Nachbarinseln eine wahrhaft „glänzende” Sommersaison, darin sind sich Politik, Reiseveranstalter und Hoteliers einig. Die Insel boomt, die Deutschen buchen en masse Mallorca-Urlaub, und das, obwohl die Preise steigen. Der Reisehunger nach der Pandemie scheint nach wie vor groß zu sein, die Pauschalreise ist (wieder) in, sogar All-inclusive ist plötzlich appetitlich – und das selbst in Zeiten galoppierender Inflation.Kein Wunder also, dass Tui, Alltours, DER Touristik, Schauinsland und Co. allesamt auf das Zauberwort „Wachstum” setzen. Ihre Nachricht: Es gibt auf Mallorca kaum Grenzen nach oben.

Kurios: Das ist eigentlich genau das Gegenteil von dem, was sich die Balearen-Regierung wünscht. Nämlich eigentlich gar kein Wachstum im Sommer, sondern allenfalls in Monaten wie Februar und März, Oktober und November. Und auch wenn die Reiseveranstalter versichern, dass sie mit den Bestrebungen des Govern, die Saison zu entzerren, konform gehen: Es dürfte klar sein, dass sich das von ihnen gewünschte Wachstum überwiegend im Sommer abspielen würde.

Es bleibt also mit Spannung abzuwarten, wie sich hier in den kommenden Jahren ein Gleichgewicht finden lässt. Denn der Tourismusminister hat auf der ITB klargemacht: Mehr Urlauber im Sommer sind mit der Regierung Armengol nicht zu machen.

Aber: Über der Messe lag auch irgendwie der Schatten der im Mai anstehenden Regionalwahlen. So richtig aus dem Fenster lehnen wollte sich keiner der in Berlin anwesenden Politiker. Wie auch. Läuft es nämlich ganz schlecht, sind sie gar nicht mehr im Amt, wenn es auf Mallorca Sommer wird. Und so hat die Reisebörse auch einmal mehr das Grund-Dilemma der Inselpolitik sichtbar gemacht: Den ewigen Spagat zwischen der Gewissheit, dass Mallorca vom Tourismus lebt, und der Überzeugung, dass man dem „Overtourism” im Sommer irgendwie einen Riegel vorschieben muss.