Es ist ein Albtraum, der nicht enden will. Seit der Ausrufung des Alarmzustandes in Spanien ist Mallorca nicht mehr das, was es war. Man geht zur Arbeit (das darf man noch), um an der Plaça d’Espanya einen meist leeren Bus zu besteigen, und sieht diese wenigen Menschen, die meist mit Masken bewehrt umherhuschen, als würde das Coronavirus viele Meter weit durch die Luft fliegen. Wer hustet, wird wie ein Aussätziger angeglotzt, wer keinen Abstand zum Nächsten wahrt, ebenfalls.
Mallorca ist im März 2020 wie viele anderen Gebiete der Welt eine Gegend der Angst, was angesichts der Tausenden von Toten nicht verwundert. Man leidet und man weint. Alles, was nicht ausdrücklich erlaubt ist, ist verboten, sogar das Spazierengehen oder Joggen am Strand. Und wenn dann noch wie in diesen Tagen kühl-feuchtes Wetter hinzukommt, fühlt man sich völlig verloren. Aber diese ganzen, das normale Leben total durcheinanderwirbelnden Einschränkungen sind nötig, um die in Spanien besonders wild grassierende Krise endlich in den Griff zu bekommen.
Doch nach jeder Nacht kommt der Tag, nichts ist für immer. Und während hier auf der Insel die Menschen notgedrungen zu Hause hocken, zeichnet sich woanders ein Licht am Ende des Tunnels ab: Nach zwei Monaten wurde in China die Abriegelung der Provinz Hubei aufgehoben. Die Zahl der Neuinfektionen in der Gegend, von wo das Unheil kam, ist zurückgegangen.
Dass Mallorca wieder aus dem Albtraum aufwachen wird, ist klar. Die Frage ist nur, wann. Wird der Alarmzustand über den 12. April hinaus verlängert? Denkbar ist dies angesichts der dramatischen Lage im Land durchaus. Doch das Licht wird heller werden. Immer mehr. Das weiß auch der Inselrat, der die Kampagne #SeeyousoonMallorca gestartet hat. Man wird wieder ausgehen können, man wird wieder an den Strand und wandern dürfen. Das früher ganz Normale wird sich wunderbar anfühlen. Und dann wird man sagen: Wie schön ist es, das Wiedergeborenwerden an einem so traumhaften Ort wie Mallorca zu erleben!
Autor: Ingo Thor
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