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Der Vizepräsident des Deutschen Bundestages und FDP-Politiker Wolfgang Kubicki hat am Mittwochabend in Palma beim Forum "Mallorca und Deutschland – Gemeinsam Zukunft gestalten" die deutsch-mallorquinische Freundschaft gewürdigt. Anlass des Events war das 50-jährige Bestehen des Mallorca Magazins.

"Der Prozess der europäischen Integration ist und war immer sehr verletzlich", sagte Kubicki. "Seit dem Brexit wissen wir, dass er auch scheitern kann." Mallorca jedenfalls werde eine besondere Stellung im Herzen der Deutschen nicht verlieren. In Bezug darauf, dass manche Deutsche die Insel anmaßend als 17. Bundesland bezeichneten, betonte der 69-Jährige: "Nicht wir haben uns Mallorca geholt, die Insel hat uns erobert."

Kubicki war einer der beiden Hauptredner bei der gut zweistündigen Tagung im Veranstaltungssaal Aljub des Museums Es Baluard. Auch Mark Wössner, der ehemalige Chef des größten deutschen Medien-Unternehmens Bertelsmann, hielt einen Vortrag. Er hatte die Bedeutung der Medien für die Zivilgesellschaft zum Thema und forderte: "Die destruktive Kommunikation der sozialen Netzwerke muss ein Ende haben." Die Anonymität der Teilnehmer fördere Verleumdung, Fehlinformation und Aggression.

Bei Verlagen und ihren Zeitungen und Zeitschriften hingegen gebe es das sogenannte Verleger- oder auch Chefredakteursprinzip: "Sie tragen die volle Verantwortung für den Inhalt ihrer Medien." Wössner brachte dem Mallorca Magazin seine Anerkennung zum Ausdruck: "Es ist eine große Leistung in einem bi- und trilingualem Umfeld jede Woche eine solch bunte, interessante und vielseitige Zeitung zu produzieren."

Carmen Serra, Präsidentin der mallorquinischen Mediengruppe Serra, die das Mallorca Magazin herausgibt, hatte zu dem Forum geladen. Ihr Vater, Pedro A. Serra, gründete das Blatt 1971. Die Verlegerin erinnerte daran, dass die ersten zehn Jahre des MM von einer gewissen Unsicherheit geprägt waren. Von 1981 an gab es jedoch immer höhere Verkaufszahlen.

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Durch den Abend führte die Journalistin Sabine Christiansen. Sie leitete eine Diskussionsrunde mit sechs bekannten Persönlichkeiten Mallorcas: Immobilienunternehmer Lutz Minkner, Carmen Riu, Chefin der Hotelgruppe Riu, Corinna Graf, Vorstandsvorsitzende des Yachthafens Puerto Portals, der Tennis-Direktor der Rafael Nadal Academy, Toni Nadal, der Geschäftsführende Gesellschafter der Steuerkanzlei European Accounting, Willi Plattes, sowie Daniel Wahl, Berater für Innovation und Nachhaltigkeit.

Es ging bei dem Gespräch um die Zukunft des wichtigsten Wirtschaftszweigs Mallorcas, den Tourismus. Carmen Riu freute sich über eine solide Sommersaison 2021, die deutlich besser verlief als die vergangene. Corinna Graf betonte, dass die Häfen der Insel wettbewerbsfähiger in Bezug auf europäische Konkurrenten werden müssten.

Lutz Minkner forderte geringere Grunderwerbssteuern in Spanien. Willi Plattes brachte die Idee ein, dass Hotels Workingspaces anbieten könnten, um im Homeoffice Arbeitende besonders in der Nebensaison nach Mallorca zu locken. Daniel Wahl betonte, dass es nicht darum gehen dürfe, das Bruttoinlandsprodukt immer weiter mithilfe von immer mehr Urlaubern zu steigern. Toni Nadal erzählte über die Zeit, als er Tennisprofi Rafael Nadal trainierte. "In schwierigen Momenten zeigt sich Charakter", sagte er und bezog das auch auf die kritische Lage Mallorcas in der Pandemie.

Den Abend schloss die Ministerpräsidentin der Balearen, Francina Armengol. Sie dankte dem Mallorca Magazin dafür, ein Bindeglied zwischen Deutschland und Mallorca zu sein. Seit 50 Jahren eine Zeitung herauszubringen, sei nicht einfach. Während einer Gesundheitskrise sei das besonders schwierig. Armengol bezeichnete die Herausgeber des MM als mutige Verleger mit einer Vision.

Die Veranstaltung können Sie in einem Video hier nachschauen.

Gefördert wurde die Veranstaltung auch von der Tourismusstiftung Mallorcas #MallorcaSafeTourism.