Am ersten Sonntag im September findet für gewöhnlich jedes Jahr in Palma um 17 Uhr eine "Schlacht" mit Wasserpistolen im Parc de la Mar vor der Kathedrale statt. Dieses Jahr wird dieser Event aufgrund des Coronavirus sehr wahrscheinlich ausfallen. Konkrete Angaben hierzu sind allerdings noch nicht bekannt.
Der historisch belegte, jahrzehntelange Zwist zweier Adelsfamilien gegen Ende des 16. Jahrhunderts wird wiederbelebt und jeder kann daran teilnehmen.
Die Anhänger der Familie Canavall (in Gelb gekleidet) treffen sich um 16 Uhr auf der Plaça Drassanes, die Anhänger der Familie Canamunt (in Rot) auf der Plaça de Sant Jeroni.
Zur Unterscheidung, auf wessen Seite man sich schlägt, kann man ein farblich passendes T-Shirt anziehen. Außerdem ist eine Kopfbedeckung gewünscht: Je verrückter das Aussehen, desto besser. Und schließlich darf auf keinen Fall die Spritzpistole fehlen.
Ihren Ausgang nahm die Fehde mit einem Zwist zweier hochstehender Familien, die sich bis aufs Blut hassten: die Anglada und die Rossinyol. Die Anglada hatten ihren Familiensitz (Can) im oberen (amunt) Teil der Stadt, die Rossinyol in der Unterstadt (avall). Angeblich war verschmähte Liebe der Auslöser. Der junge Nicolau Rossinyol hatte ein Auge auf Isabel Anglada geworfen. Doch ihre Familie hatte offenbar andere Pläne und stellte sich gegen eine Heirat der beiden.
Was als blutige Familienfehde im 16. Jahrhundert begann, zog sich bald quer durch die Ober- und Unterstadt und breitete sich auf das Umland aus. Mehr als 70 Jahre tobte der Bandenkrieg, an dem nicht nur Adlige beteiligt waren, sondern Angehörige aller Stände und Schichten, sogar Banditen.
Unter all den Gewalttaten in dieser Zeit sticht der Mord an dem Richter Jaume Joan de Berga heraus, der in diesem Jahr vor genau 400 Jahren stattfand. Der unbeugsame und harte Richter machte auch vor den Mächtigen der mallorquinischen Gesellschaft nicht halt. Nachdem er eine Räuberbande, die mit den Canamunt im Bunde waren, teilweise zerschlagen hatte, wurde er 1619 aus Rache hinterrücks umgebracht.
Deshalb findet am Montag, 7. September, um 20 Uhr eine "Feier" zum Begräbnis des Richters Berga statt, die Beteiligten erscheinen in schwarzer Kleidung und mit Osterkerze in der Carrer de Sant Pere Nolasc 11-13 (historischer Ort des Mordes).
Bis heute hat sich auf der Insel der Spruch gehalten: „Qué som jo de la mort d’en Berga?“ – Was habe ich mit dem Tod von Berga zu tun?