Skulpturen von David Zisman

„Kunst kommt von Können“, lautet ein bekannter Aphorismus. Doch für Künstler kommt Kunst allem voran von Müssen. Auch für David Zisman, der 1940 in London geboren wurde, in Puigpunyent lebt und arbeitet.

Ab Donnerstag, 7. Mai stellt er alte und neue Arbeiten in der Fundación Coll Bardolet in Valldemossa aus. Nach jeder Skulptur sagt Zisman: „Das war das letzte Mal.“ Dann greift er doch wieder zu Eisen oder Stahl, um eine neue Figur in die Welt zu setzen. Er begründet dies mit der Notwendigkeit des Ausdrucks, mehr noch mit einer tief verwurzelten Kultur.

Diese Kultur gründet zum einen in seiner Biografie: das musische Elternhaus, in dem man nicht herumsaß, sondern kreativ war; das Studium an der London School of Fashion und eine mehrjährige Tätigkeit in der Modebranche, die ihm einen materiellen Zugang zur Kunst verschafften und den Sinn für Ästhetik schärfte; vor allem aber seine Reisen in die Türkei und den Nahen Osten bis nach Afghanistan und Indien.

Auf diesen Reisen tauchte er ein in die orientalische Kunst und entdeckte die Kultur im globalen Sinn, die bis in die Wiege der Zivilisation zurückreicht: „Ich lernte, wie sich der Mensch in Bildern verewigte." So stellte er, nach seinem Bildnis, auch die Götter dar.

Aus diesen Wurzeln leitet Zisman die Identität seiner Kunst ab, die er mit einer zeitgenössischen Sprache materialisiert. Reduziert auf das Wesentliche in Form, Ausdruck und Bewegung vermeidet er die Abstraktion: Seine Figuren sollen erkennbar bleiben. Die Verwandtschaft zu den Skulpturen etwa eines Giacometti sind unverkennbar. Allerdings hat er diese Art von Figuren auch schon gemacht, als er noch den Schweizer Künstler nur als Maler kannte.

Fast immer stellen Zismans Arbeiten Frauen dar. „Sie bringen das Leben hervor und sind die Seele der Gesellschaft“, sagt er. Dabei spielt ein feines, versonnenes Lächeln um seine Lippen.