Sie rauben Urlaubern und Residenten auf Mallorca manchmal den letzten Nerv und auch Lebensqualität: Mücken. | Lutz Haberecht / pixelio.de

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Es sind die wohl nervigsten Tiere der Insel: Mücken. In den kommenden Tagen ist zu erwarten, dass es auf Mallorca wieder mehr von ihnen geben wird. Denn die Wetteraussichten sind die idealen Brutbedingungen für die Insekten. Für diese Woche sind auf Mallorca Starkregen, Schauer und Gewitter angekündigt. Miguel Ángel Miranda, Mückenforscher und Zoologe an der Balearen-Universität. Erklärt: "Die Kombination aus Regen und Hitze beschleunigt den Mückenzyklus und deshalb gibt es zu dieser Jahreszeit mehr Mücken." Nur in Wasseransammlungen können die Tierchen ihre Eier ablegen.

Deshalb sollte man auf Balkonen, Terrassen und Gärten auf Mallorca darauf achten, der Mücke erst gar keine Brutstätte zu geben. Das geht am besten, indem man Wasseransammlungen vermeidet. Diese entstehen in Gießkannen, Eimern, Blumentöpfen und -untersetzern, aber auch in Abflüssen mit stehendem Wasser. Man sollte sie gründlich ausgewaschen und so lagern, dass sich erst gar kein Wasser ansammeln kann. Am besten holt man Untersetzer und Co. herein oder dreht sie einfach um.

Auf den Balearen gibt es ungefähr 23 verschiedene Stechmückenarten. Diese sind nicht nur störend, weil sie am Ohr surren, stechen und juckende Quaddeln hinterlassen – sie können auch gefährlich werden. Beispielweise gehört die Tigermücke zu einer der Top 100 invasiven Tierarten weltweit und kann Krankheiten wie Dengue-Fieber, Zika- und Chikungunya-Viren übertragen. Der mallorquinische Insektenforscher Carlos Barceló erklärt: "Die Tigermücke ist aggressiver und fliegt im Gegensatz zu den anderen Arten auch tagsüber. Häufig saugt sich eine Mücke so lange an einer Stelle voll, dass wir sie leicht totschlagen können. Nicht so bei der getigerten Variante! Sie macht kleine und kurze, aber dafür mehrere Stiche hintereinander und fliegt sehr tief. So ist sie schwerer zu entdecken." Übrigens stechen dabei nur die Weibchen, das Blut benötigen sie zur Eiablage.

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In Apotheken auf Mallorca kann man sich zu Repellent-Sprays beraten lassen. Marken wie Autan oder Goibi wirken, sind aber chemisch. Ebensolche gibt es auch in Drogerien und Supermärkten. Wer lieber zu pflanzlichen Alternativen greift, kann es mit folgenden Mitteln probieren: Die Haut mit Kokosöl einreiben oder selber ein Spray aus ätherischen Ölen anfertigen. Insbesondere Citronella, Lavendel- oder Teebaumöl können helfen, die Stechmücken fernzuhalten.

Es gibt einige Pflanzenarten, die Mücken nicht mögen. Lavendel, Zitronenmelisse, Geranien, Basilikum oder auch Tomatenpflanzen strömen Düfte aus, die den Tieren gar nicht gefallen. Man kann seinen Garten damit bepflanzen oder Töpfe auf dem Balkon aufstellen. Ebenso verhält es sich mit Räucherstäbchen, Zitronella-Kerzen oder Rauch-Spiralen. In Supermärkten, Drogerien und China-Warenläden auf Mallorca gibt es Auswahl in Hülle und Fülle.

An Türen udn Fenstern Fliegengitter oder -netze anzubringen, ist auf Mallorca fast ein Muss. Nur so kann man auch nachts ruhig schlafen. "Mücken lieben den Geruch von Schweiß und unserer Haut", sagt Insektenforscher Carlos Barceló. Jeder Mensch hat seinen eigenen Geruch, der sich aus Schweiß, der Körpertemperatur sowie dem Hormonhaushalt zusammensetzt. Deshalb ist ein letzter, aber wichtiger Tipp: Duschen und auf eine ausreichende Körperhygiene achten.