An kleinen Dörfern, wo sich Fuchs und Hase auch am Tag "bona nit" wünschen, mangelt es auf Mallorca nicht. MM listet die neun winzigsten auf, von denen einige zumindest wenn Fiestas über die Bühne gehen alles andere als langweilig sind. Die Gassen sind mitunter nachgerade putzig, die Blumenkübel malerisch und die Katzen, die über das Pflaster huschen, nett anzusehen.
Mancor de la Vall (1596 Einwohner)
Das Dorf liegt malerisch an einem Berghang und ist inselweit vor allem durch seine im Herbst stattfindende Pilzmesse, die besonders den Blutreizker würdigt, bekannt. Wer dorthin will, muss entweder durch Lloseta oder Inca, wobei es unter Autofahrern als Mutprobe gilt, die letztgenannte Stadt zu durchfahren. Die zentrale San-Juan-Kirche ist ein Augenschmaus, die Bar Ca'n Bernat gilt als besonders uriger Einkehrort.
Costitx (1446 Einwohner)
Das Dorf geriet im vergangenen Jahr durch den Aufenthalt der durch die Scheidung von Johnny Depp ("Fluch der Karibik") bekanntgewordenen Hollywood-Schauspielerin Amber Heard mehrfach in die Schlagzeilen. Diese wohnte im Anwesen der langjährigen Gefängnisinsassin Maria Antònia Munar, die Inselratspräsidentin unter Ministerpräsident Jaume Matas war und wie dieser diverse Korruptionsdelikte verübt hatte. Auch hier sind die Gassen urig. Anziehungspunkt ist die nahebei gelegene Sternwarte mit Teleskopen, von denen man aus sogar den Saturn sehen kann.
Búger (1111 Einwohner)
Wer auf der Inca-Autobahn in den Inselnorden Richtung Pollença fährt, bemerkt nahe Campanet rechterhand einen kleinen Hügel, auf dem alte Dorfhäuser stehen. Wer sich in die Gassen wagt, wird mit einigen interessanten Ausblicken auf die weite grüne Insellandschaft belohnt. Will man sich die typische mallorquinische Bar-Atmosphäre gönnen, sollte man ins Ca's Rector begeben, wo man sich bei einem Hierbas-Schnaps bis 2 Uhr nachts das gutturale Insel-Idiom zu Gemüte führen kann.
Ariany (912 Einwohner)
Der Weiler liegt eingebettet zwischen Feldern im von Touristen wenig besuchten Nirgendwo nördlich von Petra und südöstlich von Maria de la Salut. Wer sich auf der schmalen Stichstraße nähert, sieht die Kirche bereits einige Kilometer vor der Ankunft. Individualisten mieten sich zuweilen im Sommer Wohnungen dort, um die Authentizität des mallorquinischen Outbacks in sich aufzunehmen.
Ein adretter zurechtgemachtes Dorf gibt es auf Mallorca kaum. Die Gassen sind so sauber, dass man vom Boden essen kann, die Hauswände so urig, dass man sich inmitten einer Filmkulisse wähnt. Das Dorf befindet sich in einem Tal, zu dem man von der Tramuntana-Transversale aus von oben hinabfährt. Die zweite Anreisemöglichkeit bietet sich von Sóller aus. An den Zitrusbäumen vorbei nähert man sich von Westen aus.
Deià (674 Einwohner)
Von dem schicken und bei englischsprachigen Prominenten seit jeher beliebten Ort hat man einen grandiosen Ausblick aufs Meer. Der Friedhof gilt als der am spektakulärsten gelegene auf der Insel. Man gelangt auf einer kurvigen Straße ab Palma und über Valldemossa dorthin. Im Café Sa Fonda kann man abhängen und sich am Aperol Spritz gütlich tun.
Banyalbufar (566 Einwohner)
Der "Weingarten am Meer", wie der Ort von den Arabern einst genannt worden war, schmiegt sich an einen Tramuntanahang. Man gelangt über eine sehr kurvige Straße in etwa einer halben Stunde von Palma aus dorthin. Belohnt wird man mit einem grandiosen Ausblick aufs tiefblaue Meer, den man am besten von der Terrasse des Baronia-Hotels aus genießen kann. An der Cala Banyalbufar gibt es den einzigen Wasserfall der Insel direkt am Meer.
Estellencs (336 Einwohner)
Hinter Banyalbufar befindet sich dieser noch kleinere Ort im Off des Insel-Westens. Auch hier findet sich eine ansehnliche Cala, die Lage des Dorfes ist ebenfalls spektakulär. Auf der Terrasse der authentischen Bar Sa Tanca kann man die Stille dieses abgeschiedenen Winkels genießen und derweil auf die Berge blicken.
Escorca (187 Einwohner)
Der Weiler ist kein richtiges Dorf mit Plaza, sondern lediglich eine Ansammlung von ein paar Häusern, wobei das Rathaus auf dem Gelände des beeindruckenden Klosterkomplexes Lluc steht. Das Heiligtum ist ein Anziehungspunkt für viele Reisende, man kann dort kostengünstig sogar nächtigen. Von einem Hügel aus hat man einen schönen Blick auf die für Inselverhältnisse besonders bewaldete Gegend der Tramuntana.
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