Niki Lauda bei einem Mallorca-Besuch. | Archiv

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Im Drama um Air Berlin und Mallorca-Flieger Niki scheint das letzte Kapitel noch nicht geschrieben zu sein: Nach der Pleite gibt es wieder Kaufinteressenten.

"Die Chance ist sehr groß geworden. Die Chancen sind jetzt sehr gewachsen", sagte Firmengründer Niki Lauda, der von 2003 bis 2011 an der Spitze der Airline gestanden war, dem österreichischen Rundfunk ORF. Ob er allein bieten will oder möglicherweise erneut im Konsortium mit Thomas Cook, ist offen. Auch Condor und die Iberia-Mutter IAG werden für eine Übernahme gehandelt.

Potenzieller Vorteil für einen Käufer ist die Tatsache, dass die Pleite-Airline ihre Schulden nach der Insolvenz wohl nur teilweise zurückzahlen muss – wenn überhaupt. Im Übrigen dürfte der Kaufpreis niedriger liegen als die 210 Millionen Euro, die Lufthansa überweisen wollte. Vielleicht wird Niki am Ende sogar zum symbolischen Preis von einem Euro verkauft.

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Eine Entscheidung müsste jedoch innerhalb von einer Woche fallen. So lange ist das so genannte "Air Operator Certificate" (AOC) nach der Anmeldung der Niki-Pleite übergangsweise noch gültig. Sollte sich in der Zwischenzeit nichts tun, wäre dies das endgültige Aus. "Wir wollen, dass die Arbeitsplätze und die Fluglinie gerettet werden", sagte Österreichs Noch-Bundeskanzler Christian Kern. An sich sei Niki "ein überlebensfähiges Unternehmen". In der scheidenden Regierung wird daher über Kredite für eine Zwischenfinanzierung nachgedacht.

Rund 450 Handling-Mitarbeiter auf Mallorca sollen unterdessen bis mindestens März in die Arbeitslosigkeit geschickt werden. Das beklagt die Gewerkschaft UGT. Air Berlin und Niki hatten die Firma Acciona engagiert, während Eurowings mit der Globalia-Tochter Groundforce zusammenarbeitet. Ob die Angestellten in der nächsten Saison wechseln können und zu welchen Konditionen, ist völlig unklar. "Am Rekordflughafen sitzen kurz vor Weihnachten 450 Familien auf der Straße", so Gewerkschaftssprecher José Manuel Peces. Sollte keine Übernahme in Aussicht gestellt werden, droht seine Organisation damit, den Verkehr lahmzulegen.

aktualisiert um 13.17 Uhr