Spaniens Premier Sánchez im Madrider Senat. | Europa Press

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Die akute Wohnungsnot sowie die explodierenden Immobilienpreise auf den Balearen haben es am Dienstag auf die Tagesordnung der Senatssitzung in Madrid geschafft. Der Mès-per-Mallorca-Abgeordnete Vicenç Vidal rechnete dem anwesenden spanischen Regierungschef Pedro Sánchez vor, dass er vier Jahresgehälter für den Kauf einer durchschnittlichen 80-Quadratmeter-Wohnung aufbringen müsste. Was den mallorquinischen Senator aber noch mehr in Wallung brachte: Ein Angestellter mit einem in Spanien üblichen Einkommen braucht dafür inzwischen zwölf Jahre.

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Ministerpräsident Sánchez versuchte erst gar nicht, dem Abgeordneten zu widersprechen. Er sei sich durchaus bewusst, dass die Wohnsituation auf den Balearen durch den Tourismus deutlich angespannter sei als in anderen Regionen des Landes. "Es gibt in dieser Hinsicht noch viel zu tun", sagte Sánchez. Das Problem können aber weder innerhalb von zwei Monaten noch zwei Jahren gelöst werden, selbst nicht mithilfe des geplanten Wohnraumgesetzes, das unter anderem darauf abzielt, in bestimmten Lagen den Mietpreis zu deckeln.

Das kurz vor der Verabschiedung stehende Ley de Vivienda bezeichnet Sánchez als Wendepunkt in der Wohnungspolitik. Weiter sei es notwendig, auf nationaler Ebene das Recht auf eine Wohnung effektiv durchzusetzen. Sánchez erinnerte im Rahmen dieser Debatte an die Maßnahmen, die seine Regierung in den zurückliegenden vier Jahren auf den Balearen einleitete. So seien unter anderem insgesamt 752 staatlich geförderte Wohnungen gebaut worden, finanziert mit 24,6 Millionen Euro aus EU-Fonds. Weitere 4,8 Millionen Euro seien für Mietzuschüsse junger Menschen aufgebracht worden, und in Palma sollen 900 Sozialwohnungen im neuen Stadtviertel Son Busquets entstehen.