Mediterrane Tapas, Vino, Cerveza oder einen Café con leche genießen und nebenbei frisches Gemüse und Obst kaufen: Dafür sind die spanischen Markthallen, auch „Mercados” genannt, beliebt. In fast jeder spanischen Groß- und Kleinstadt gibt es eine Markthalle, in der vor allem in den Morgenstunden und am Wochenende Einheimische und Touristen zusammenkommen und sich lokale Köstlichkeiten gönnen.
In Sóller wurde der traditionellen Markthalle in den vergangenen Monaten neues Leben eingehaucht. Lange Zeit war der „Mercado” im Ortskern nur Einheimischen ein Begriff, Touristen verirrten sich kaum in das Innere des eher unscheinbaren und in die Jahre gekommenen Gebäudes. So ist Sóller statt für seine Markthalle vor allem für seinen Wochenmarkt bekannt, der auf dem Rathausplatz und vor der Kirche stattfindet. Er lockt jeden Samstag unzählige ausländische Urlauber an, die sich dort vor ihrer Rückkehr in die Heimat gerne mit lokalen Produkten und Mitbringseln für die Verwandten eindecken.
Doch jetzt mischt eine mallorquinische Tapasbar das Leben rund um die Markthalle auf: Von dienstags bis samstags werden in der „Vermutería Bar el Mercat” frisch zubereitete Tapas und Snacks serviert. Bei sonnigem Wetter lädt sogar eine Außenterrasse zum Verweilen ein. Von dort aus kann das rege Treiben in dem Dorf bei einem kühlen Bier oder Milchkaffee beobachtet werden. Als täglich wechselndes Tagesgericht offeriert die Bar unter anderem Chili con Carne oder Fleischbällchen „Albóndigas”. Auch Klassiker wie die Kartoffelecken „Patatas bravas”, in Knoblauch eingelegte Garnelen „Gambas al ajillo”, mit Spinat und Fisch gefüllten Kroketten und Mini-Burger dürfen nicht fehlen. Wer die Markthalle in Sóller aufsucht, sollte in der „Vermutería” natürlich auch einmal den gleichnamigen Wermut probieren. Dabei handelt es sich um einen mit Gewürzen und Kräutern aromatisierten Wein, der mit Eiswürfeln, Oliven und Orangenscheiben (natürlich aus Sóller) serviert wird.
Betrieben wird die Tapasbar von der deutschen Auswanderin Filipa Adler und dem Kolumbianer Samuel Villegas. Die beiden langjährigen Freunde haben sich mit ihrer Vermutería einen Traum erfüllt. Ihr Plan ist, künftig auch jüngere Erwachsene in die Markthalle zu locken. Deshalb veranstalten die beiden in regelmäßigen Abständen die sogenannten „Tardeos”, jene in Spanien zum Wochenende hin beliebten Nachmittagsumtrunke samt Snacks und Musik.
Nebenbei profitieren auch die umliegenden Stände der lokalen Obst- und Gemüseverkäufer sowie der Wurst- und Feinkostläden von der neuen Vermutería. „Seitdem die Bar aufgemacht hat, kommen wesentlich mehr Kunden in die Markthalle”, so etwa die Verkäuferin Cati Mayol.
Fazit: Es muss nicht immer der trubelige Marktplatz in Sóller oder die Hafenpromenade in Port de Sóller sein. Auch in der unauffälligen Markthalle kann man lecker schlemmen und die mallorquinische Kultur aus nächster Nähe kennenlernen.
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