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Die Serie von Hausbesetzungen auf Mallorca reißt nicht ab. Aktuell sorgt die Besetzung einer ehemaligen Bankfiliale auf der Hauptverkehrsader, den sogenannten Avenidas, in Palma für Aufsehen. Schätzungsweise mehr als ein Dutzend obdachloser Personen haben dort Zuflucht gefunden, was bei den Anwohnern des nahegelegenen Foners-Viertels Besorgnis auslöst.

Bereits während der Pandemie im Jahr 2020 versuchten Nachbarn, das leerstehende Gebäude zu verbarrikadieren, um eine Besetzung zu verhindern. Trotz dieser Bemühungen ist es nun erneut zum Zufluchtsort für Obdachlose geworden. Die Besetzer können sich ungehindert durch die ständig geöffnete Haupteingangstür an der Avenida Gabriel Alomar bewegen. Während das Gebäude für Außenstehende offen zugänglich ist, reagieren die Besetzer mit Ablehnung oder Aggression auf Fremde, die ihren improvisierten Wohnraum betreten wollen.

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Im Inneren der Bankfiliale haben die Besetzer Strom installiert, und ein Scheinwerfer beleuchtet einen ihrer Räume. Container mit Wasser lassen darauf schließen, dass sie sich auf längere Aufenthalte einstellen. Ein starker Brandgeruch ist in der Umgebung wahrnehmbar, was die Sorge der Anwohner weiter verstärkt.

Diese Besetzung ist kein Einzelfall. In der Nähe des Gebäudes haben sich bereits weitere Obdachlosensiedlungen gebildet – unter anderem vor einem bekannten Einkaufszentrum und im Erdgeschoss des Hauptsitzes einer Bank. Die Wohnungsnot und die steigenden Immobilienpreise auf der Insel haben die Situation in den letzten Jahren verschärft.

In den vergangenen Wochen kam es zudem vermehrt zu Besetzungen von größeren Urlaubsunterkünften auf Mallorca. So okkupierten Unbekannte einen derzeit leerstehenden Ferienkomplex in Port d'Alcúdia sowie ein Hotel in Cala Bona. Die Balearen-Regierung hatte im Oktober 2024 strengere Maßnahmen angekündigt, um illegale Besetzungen zu unterbinden. Ab diesem Jahr sollen solche Fälle als "sehr schwere Straftaten" geahndet werden. Geändert an der Lage hat sich jedoch nichts.