MM-Redakteur Gabriel Wolenik hat den beliebten Leihdienst von BiciPalma gestestet. | Gabriel Wolenik

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In der zurückliegenden Woche sorgte ein Beschluss des Verwaltungsrates des städtischen Unternehmens SMAP, das den Service BiciPalma betreibt, für Aufsehen: Das öffentliche Fahrradverleihsystem soll zukünftig allen Interessierten offenstehen, sowohl Bürgern Palmas als auch Einwohnern anderer Gemeinden auf Mallorca sowie Touristen. Die Attraktivität von BiciPalma begründet sich durch seinen geringen Preis für Nutzer, die große Verfügbarkeit von Rädern und Ausleihstationen sowie seine Umweltfreundlichkeit. MM testete den Service von der Registrierung bis zur Rückgabe eines Gefährts nach der Fahrt.

Die Registrierung erfolgt über die Internetseite www.bicipalma.com. Dort steht ein Online-Formular zur Verfügung, das zuerst eine Ausweis- oder Reisepassnummer abfragt und anschließend Daten wie Namen, Adresse und Telefonnummer. Noch ist es zur Nutzung von BiciPalma notwendig, im Melderegister der Stadt eingetragen zu sein und folglich ist die entsprechende Dokumentation in der Maske hochzuladen. Nach Abschluss der Registrierung prüft das SMAP den Antrag. Im positiven Falle bekommt der Nutzer innerhalb weniger Tage dann eine PIN auf sein Mobiltelefon geschickt, mit dem er sich im privaten Bereich auf der Internetseite anmelden kann.

Um mit der Ausleihe beginnen zu können, muss man jetzt noch eine Kredit- oder Debitkarte zur Abbuchung der Abo- und Fahrtkosten hinterlegen. Anschließend steht die Wahl zwischen unterschiedlichen Tarifen an: Die Preise variieren zwischen vier (für einen Monat) bis 24 Euro (für ein Jahr) und die Abonnements reichen von drei Tagen bis zu einem Jahr. Jetzt kann es losgehen!

In Palma gibt es mehr als 100 Leihstationen mit rund 1000 Fahrrädern. Ausgeliehen werden können diese durch das Scannen ihres jeweiligen QR-Codes mit der BiciPalma-App. Nachdem der Nutzer die Ausleihe auf dem Bildschirm bestätigt, entsperrt sich zuerst die Verankerung, mit dem das Fahrrad an der Station fixiert ist, und anschließend das Schloss, das das Hinterrad blockiert. Sofort startet in der App eine Stoppuhr, die die Dauer der Ausleihe festhält. Nach dieser richtet sich der Fahrpreis: Die erste halbe Stunde ist kostenlos. Danach kostet jede weitere angefangene halbe Stunde bis zu einer gesamten Fahrtdauer von zwei Stunden 50 Cent. Wer mehr als zwei Stunden dasselbe Fahrrad benutzt, zahlt für jede angefangene Stunde drei Euro.

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Es besteht die Möglichkeit, die Fahrt zu unterbrechen und das Hinterrad-Schloss manuell zu verriegeln, beispielsweise, um in ein Geschäft zu gehen oder einen Freund zu besuchen. Gleichzeitig läuft die Ausleihe in dieser Zeit weiter und wird berechnet. Nach der Rückkehr lässt sich das Schloss wieder entriegeln und die Fahrt fortsetzen. In der umgekehrten Reihenfolge der Ausleihe funktioniert auch die Rückgabe: Fahrrad in der Station verankern, durch Hochschieben des Riegels abschließen, fertig! Die App registriert automatisch, dass die Leihe beendet wurde.

Vor dem Lenker der Fahrräder befindet sich ein Korb, in dem sich praktisch Gegenstände verstauen lassen. Der schwere, stabile Metallrahmen sorgt für reichlich Ruhe beim Fahren, die außerdem durch die dicken, federnden Reifen entsteht. Die Fahrräder verfügen über eine Schaltung mit sieben Gängen, mit denen sowohl steile Anstiege als auch Fahrten auf freier, ebener Fläche gelingen. Clever gedacht ist die Integration der Klingel in einen der Griffe, wobei diese durch das Drehen des gleichen ausgelöst wird. Verlässlich wie der Rahmen ist auch der belastbare Ständer mit breitem Fuß, der das Abstellen des Gefährts zum Kinderspiel macht.

Das Fahrgefühl mit den Fahrrädern von BiciPalma ist astrein: Am Vormittag des MM-Tests probierte der Reporter drei unterschiedliche Exemplare aus und alle verliehen ihm ein surf-ähnliches Erlebnis auf den Straßen von Palma. So war er, der privat seit Jahren jeden Tag auf zwei Rädern unterwegs ist, selten über den Asphalt geglitten!

BiciPalma erweist sich als bereicherndes Angebot, das in der Tat gut funktioniert hat. Besucher in der Balearen-Hauptstadt dürfen sich auf ein nachhaltiges Fortbewegungsmittel freuen, das auch einen erfahrenen Radler positiv überrascht hat.