Die Änderungen der spanischen StVO, die im Laufe des Jahres in Kraft treten sollen, werden auch Motorradfahrer betreffen. | A. S.

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Die spanische Generaldirektion für Verkehr (DGT) hat zum neuen Jahr eine Reihe von Änderungen in der Straßenverkehrsordnung angekündigt, die auch für Mallorca gelten. Sie sollen im Laufe von 2025 in Kraft treten. In diesem Artikel stellen wir die wichtigsten Neuerungen für Zweiräder vor, unter die Fahrräder, Motorräder und E-Scooter fallen, die aber auch Autofahrer als beteiligte Verkehrsteilnehmer betreffen.

Die neuen Bestimmungen sollen die Zahl der Verkehrsunfälle verringern und die Sicherheit erhöhen. Schließlich gehören Fahrradfahrer im Straßenverkehr zu den gefährdetsten Gruppen: Im Jahr 2023 kamen 90 Radfahrer bei Verkehrsunfällen ums Leben, was einen Anstieg der Opferzahl im Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Senkung des Alkoholspiegels: Hin zur Nulltoleranz

Diese Änderung gilt für alle Verkehrsteilnehmer. Die Senkung der Promillegrenze soll durch einen Gesetzesentwurf umgesetzt werden, der das derzeitige Verkehrsgesetz reformiert. Mit dieser Initiative wird ein einheitlicher Wert von 0,20 Gramm pro Liter Blut (0,10 Milligramm pro Liter Luft) eingeführt, wodurch der derzeitige Wert von 0,50 gesenkt wird.

Laut dem Direktor der Straßenverkehrsbehörde, Pere Navarro, entspricht diese Maßnahme einer Empfehlung der Europäischen Kommission und zielt darauf ab, den Eindruck zu beseitigen, dass mäßiger Alkoholkonsum akzeptabel ist. Der Slogan ist klar: "Nur null hat null Konsequenzen".

Diese Entscheidung ist von Ländern wie Schweden und Norwegen inspiriert, die in Sachen Verkehrssicherheit führend sind und in denen die Quote ebenfalls 0,20 beträgt. Opferverbände und Kampagnen wie "If you drink, don't drive" unterstützen diese Reform, die darauf abzielt, alkoholbedingte Unfälle drastisch zu reduzieren.

Das Überholen von Radfahrern

Eine der wichtigsten Änderungen ist die Modifizierung der Regeln für das Überholen von Radfahrern. Autofahrer müssen nun ihre Geschwindigkeit auf 20 km/h unter der zulässigen Höchstgeschwindigkeit reduzieren, wenn sie einen Radfahrer überholen. Auf einer Straße mit einer Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h muss der Überholvorgang beispielsweise mit 30 km/h erfolgen. Außerdem wird die Verpflichtung beibehalten, bei diesem Manöver einen seitlichen Abstand von mindestens 1,5 Metern einzuhalten.

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Helmpflicht für Radfahrer

Auch wenn manche glauben, dass die Helmpflicht schon immer bestand, gab es für Radfahrer einige Ausnahmen. Jetzt wird sie ohne Ausnahmen immer Pflicht sein. Außerdem müssen Radfahrer bei schlechten Sichtverhältnissen reflektierendes oder beleuchtetes Zubehör tragen, um aus einer Entfernung von mindestens 150 Metern sichtbar zu sein.

Verkehr in städtischen Gebieten

In städtischen Gebieten müssen Autofahrer einen Mindestabstand von fünf Metern einhalten, wenn sie einem Radfahrer folgen, um das Unfallrisiko zu verringern. Ab sofort werden Radfahrer in dichten Verkehrssituationen flexibler, da sie Fahrzeuge auf beiden Seiten überholen können, ebenso wie Motorradfahrer, die nun auf dem Seitenstreifen fahren dürfen. Auf einspurigen Straßen mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 30 km/h dürfen Radfahrer künftig auch in der Gegenrichtung fahren.

Verpflichtende Vollvisierhelme und Kurse für Motorradfahrer

Um die Sicherheit von Motorradfahrern zu erhöhen, die ein Drittel der Verkehrstoten ausmachen, wird mit der Reform der allgemeinen Straßenverkehrsordnung die Pflicht zum Tragen eines Vollvisier- oder Modulhelms auf Überlandstraßen eingeführt. Außerdem müssen die Fahrer Schutzhandschuhe und geschlossenes Schuhwerk tragen.

Eine weitere Neuerung ist die Einführung von obligatorischen Kursen für diejenigen, die ein Motorrad mit einem B-Führerschein fahren wollen, wodurch die derzeitige Ausnahmeregelung, die nur drei Jahre Fahrpraxis voraussetzt, abgeschafft wird. Ziel ist es, den sicheren Umgang mit Motorrädern zu gewährleisten, insbesondere bei Motorradneulingen.

E-Scooter: Neue Vorschriften und Verbote

Auch die Vorschriften für Fahrzeuge der persönlichen Mobilität, wie zum Beispiel E-Scooter, werden verschärft. Zu den wichtigsten Maßnahmen gehören:

  • Die Verwendung von Helmen ist obligatorisch.
  • Verbot der Benutzung für Kinder unter 16 Jahren.
  • Verbot des Fahrens auf Bürgersteigen, während es auf Radwegen und anderen ausgewiesenen Fahrspuren erlaubt ist.
  • Obligatorische Eintragung in ein Fahrzeugregister.

Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die Unfallrate in einem Sektor einzudämmen, der immer beliebter wird, aber auch anfällig für schwere Unfälle ist. Sie stellen einen wichtigen Schritt hin zu einer sichereren und verantwortungsvolleren Mobilität dar.