Wie die spanische Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde pünktlich zu Silvester mitteilt, komme es jedes Jahr zu teils lebensbedrohlichen Zwischenfällen. "Weintrauben stellen aufgrund ihrer Beschaffenheit ein erhebliches Risiko für die Atemwege dar", so Dr. Julio Rama, Chefarzt der HNO-Abteilung der Juaneda-Klinik in Palma gegenüber der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora".
Größe, Saftgehalt und Konsistenz der Früchte könnten zum Verschlucken oder gar zum Ersticken führen. Besonders gefährdet seien Kinder unter fünf Jahren, denen Mediziner wie Rama vom Verzehr gänzlich abraten.
Für ältere Kinder empfehlen die Experten, die Trauben vor dem Verzehr zu schälen, gegebenenfalls zu entkernen und in kleine Stücke zu schneiden – jedoch nicht in Scheiben. Auch Menschen über 65 Jahre, insbesondere solche mit eingeschränkter Beweglichkeit oder Schluckstörungen, sollten besondere Vorsicht walten lassen.
Von Alternativen wie Nüssen, Popcorn, Bonbons oder Schokolinsen raten die Mediziner ebenfalls ab. Diese Snacks könnten aufgrund ihrer geringen Größe und der Geschwindigkeit, mit der sie üblicherweise gegessen werden, die Atemwege blockieren. Nüsse sollten grundsätzlich nur gemahlen oder in sehr kleine Stücke zerkleinert angeboten werden. Eine Empfehlung, die nicht nur für Silvester, sondern für das ganze Jahr gelte, so Rama.
In Spanien essen die Menschen zu Silvester zwölf Trauben, um sich Glück für das kommende Jahr zu sichern. Diese Tradition begann 1909, als Winzer eine Überproduktion von Trauben hatten. Jede Traube steht für einen Monat des Jahres, und das Essen soll Wohlstand bringen. Ein keiner Tradition wird so hartnäckig zum Jahreswechsel festgehalten, wie an dem Verzehr der ovalen Früchte im Sekundentakt.
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