Das Angebot an unbefristeten Mietverhältnissen ist in den vergangenen fünf Jahren auf Mallorca deutlich zurückgegangen. | Gemma Andreu

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Mallorcas Metropole Palma verzeichnet einen drastischen Rückgang bei langfristigen Mietverhältnissen. Dies geht aus einem aktuellen Bericht des Immobilienportals Idealista hervor, über den die MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" am Mittwoch berichtete. Demnach ging das Angebot an Dauermietverträgen in den vergangenen fünf Jahren um 46 Prozent zurück. Gleichzeitig verdreifachte sich der Markt für zeitlich begrenzte Mietverhältnisse.

Nach Darstellung der Autoren der Studie spiegelt die auf Mallorca beobachtete Entwicklung einen landesweiten Trend in Spanien wider. Zwischen Galizien im hohen Norden und dem südspanischen Andalusien sei das Angebot an Dauermietwohnungen im gleichen Zeitraum um durchschnittlich 33 Prozent gesunken. Besonders dramatisch stelle sich die Situation in Barcelona dar, wo der Rückgang sogar 75 Prozent betrage.

"Sämtliche Maßnahmen, die in den vergangenen fünf Jahren ergriffen wurden, haben lediglich dazu geführt, dass das Angebot an Dauermietwohnungen auf ein Minimum geschrumpft ist", kommentierte Francisco Iñareta, Sprecher von Idealista, die Studie. Die Folgen seien vor allem für junge Menschen und sozial schwächere Gruppen verheerend.

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Der Hauptgrund für diese Entwicklung liege in der Reaktion der Eigentümer auf verschärfte Mietgesetze. Diese würden nun verstärkt auf Kurzzeitvermietungen ausweichen, um strengere Regelungen zu entgehen. Zu den Vorschriften, die mit zeitlich begrenzten Mietverhältnissen umgangen würden, zählten unter anderem der besondere Schutz für Menschen in prekären Lebenssituationen sowie die verpflichtende Verlängerung von Mietverträgen auf bis zu fünf Jahre.

Laut Iñareta könne nur eine Überarbeitung der bestehenden Gesetzgebung zu einer Entspannung der Situation führen. Es bedürfe eines "ausgewogeneren Verhältnisses zwischen den Interessen der Vermieter und der Mieter", um das Angebot an Dauermietwohnungen wieder zu erhöhen. Nur so könne sich der Markt allmählich wieder normalisieren.

Der bestehende Missverhältnis in Palma sei besonders auffällig: Während das Angebot an Langzeitmieten stark zurückgegangen sei, hätten die Kurzzeitvermietungen im gleichen Zeitraum um 208 Prozent zugenommen. Dies verschärfe den Wettbewerb um bezahlbaren Wohnraum zusätzlich.