Der Tourist wurde von den Fluten des Torrent de Pareis über drei Kilometer mitgerissen. Polizei und Bergwacht fanden die Leiche des jungen Briten am Freitag in einer Lagune in der Nähe von Sa Calobra. | G.C.

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Die Sturzflut, die am Dienstagnachmittag nach einer heftigen Regensturm Wasserhoseauf Mallorca die Schlucht Torrent de Pareis schlagartig überflutet hatte, ist nach Erkenntnissen der Polizei so gewaltig gewesen, dass sie den britischen Urlauber drei Kilometer weit mit sich riss. Der 32-jährige Touristen war am Freitagmorgen in der Nähe des Strandes von Sa Calobra, an der Mündung des Sturzbachs, tot aufgefunden worden. Seine Freundin, die bei dem Unglück ebenfalls ums Leben kam, war hingegen ganz in der Nähe jener Stelle gefunden worden, an der die 26-Jährige zuletzt gesehen worden, als die Strömung sie mit sich fortriss.

Der Körper des Briten wurde am Freitag unweit des linken Ufers einer Lagune der Schlucht entdeckt, die am Tag zuvor noch eine Wassertiefe von zwei Metern aufgewiesen hatte. Am Freitag hatte die Strömung deutlich nachgelassen, sodass der Pilot des Polizeihubschrauber auf ein verdächtiges Objekt im Wasser aufmerksam wurde. Darauf hin stiegen Polizeitaucher und Angehörige der Bergwacht in den Teich und stellten kurz danach fest, dass es sich um einen jungen Mann handelte.

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Ein Gerichtsmediziner, der aus Manacor herbeigeeilt war, um die Leiche zu untersuchen, bestätitn, dass es sich um den jungen Briten handelte. Die erste Hypothese ist, dass der Mann ertrunken ist, kurz nachdem er von den Fluten mitgerissen wurde. Es muss jedoch die Autopsie abgewartet werden, um auszuschließen, dass er an den Stößen gegen die Felsen gestorben ist, während ihn die Flut in die Tiefe schleuderte.

Ein Bruder des Verstorbenen war bei der Bergung des Leichnams anwesend, und die Guardia Civil hatte vor dem Fußgängertunnel, der den Zugang zur Sa-Calobra-Schlucht freigibt, eine Absperrung errichtet, damit keine Außenstehenden den Bereich des Strandes und des Mündungsgebietes des Sturzbachs erreichen konnte.

Die Ermittler vermuten, dass der Tote in den vergangenen Tagen unter Wasser gelegen und von Unkraut und Ästen bedeckt gewesen war. Erst drei Tage später sei die Leiche an die Oberfläche gelangt, sodass sie vom Hubschrauber aus gesichtet werden konnte. Zuvor hatten zahlreiche Angehörige von Polizei und Bergrettung vergeblich nach dem Mann gesucht.