Wie die MM-Schwesterzeitung Ultima Hora berichtet, gibt es mindestens zehn Tote, darunter zwei britische Touristen, die in einem Taxi unterwegs waren, als sie die Flut überraschte. Ein Mann wurde im Keller seines Hauses von den Wassermassen überrascht und ertrank. Daneben starben auch Menschen in Artà und S'Illot.
Auch der Ex-Bürgermeister von Artà, Rafel Gili, befindet sich unter den Todesopfern. Zudem gibt es mindestens 20 Vermisste und unzählige Verletzte. Der Strom fiel aus, auch die Handys funktionierten nicht mehr. 175 Liter Regen fielen auf den Quadratmeter. Die Einsatzkräfte sprechen dem Bericht zufolge von einem "echten Desaster".
"Es hörte nicht auf zu regnen, überall war nur Wasser", zitierte Ultima Hora einen Anwohner. "Wir müssen jedes Auto durchsuchen, aber es gibt kein Licht", so ein Kommandeur der Guardia Civil in der Nacht zum Mittwoch.
Die Rettungskräfte mussten mehrere Straßen sperren. Es handelt sich um die Ma-12 am Kilometer 12,5, um die Ma-32 am Kilometer 12,4, um die Ma-6040 am Kilometer 8 und um die Ma-15 am Kilometer 57. Damit ist Sant Llorenç praktisch von der Außenwelt abgeschnitten.
Videos von Anwohnern dokumentieren das Ausmaß der Katastrophe. Dutzende Autos wurden mitgerissen, Schlammlawinen wälzten sich durch die Straßen. Einem Bericht des spanischen Fernsehens RTVE zufolge flohen Menschen auf Bäume, andere sollen in ihren Wohnungen eingeschlossen sein.
Ebenfalls von den Unwettern stark betroffen war Colònia de Sant Pere (Gemeinde Artà). Auch in Palma tobten starke Gewitter, noch bis Mittwochabend sollen sich die Regenfälle fortsetzen.
Zum Zeitpunkt der Katastrophe kam es zu Verzögerungen am Flughafen von Mallorca. Die Betreibergesellschaft Aena empfahl Passagieren, sich bei ihren Fluglinien wegen Verspätungen und etwaigen Ausfällen zu erkundigen.
Spanische Politiker äußerten sich entsetzt über das Ausmaß der Katastrophe. Ministerpräsident Pedro Sánchez (Sozialisten) sprach den Familien per Twitter sein Mitgefühl aus, auch Balearen-Ministerpräsidentin Francina Armengol (Sozialisten) zeigte sich tief betroffen. (cze/it)
+++ aktualisiert um 13.21 Uhr +++
15 Kommentare
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Natürlich gilt auch mein Mitgefühl den Geschädigten und Hinterbliebenen. Aber es wird nicht viel helfen. JA Wolfgang, genau so ist es und man kann die Bausünden in fast ganz Spanien finden. Gebaut wurde was nur geht und die Kanalisation ist unzureichend oder fehlt ganz. Bäche werden vermüllt und zu gebaut und wo soll da das Wasser anders noch hin als durch die Strassen der Dörfer? Die Oper sind eigentlich Opfer der kommunalen Schlamperei. Und da muss was dagegen unternommen werden. Auch vor Gericht, denn sonst bleibt alles beim alten Zustand.
mein beileid all denen,,,nun de noch sagen einheimische man soll sich nicht so anstellen,,das passiert jedes jahr zu dieser zeit,,,und hat absolut nix mit dem klima zu tun,,,nun den ,,,beides is schrecklich,,,die die es wissen und nix sagen hauptsache urlauber,,,und die die meinen selber schuld passiert doch jedes jahr,,wie grausam und kalt wird mann wenn es ums geld geht,,,sowas zu sagen wo sturzfluten durch strassenzüge rauschen mit 1000den tonnen kraft ...das zu wisssen das passiert immer,,,und nix zum schutz gebaut,,,,wie nennt man das...
@Faktenfreund. Ich schweige lieber, aber Sie können sich sicherlich denken was ich von Ihren Kommentar halte.
Wima, es geht darum fest zu stellen, WAS waren die Ursachen der Überflutung und künftig durch Baumaßnahmen zu verhindern, dass es zu Wiederholungen der Katastrophe kommt. Dann gibt es auch keine weiteren Opfer zu beklagen. Es ist eine konsequente Lehre daraus zu ziehen.
WIMA hat Recht! Das ganze dumme Geschreibe und die Besserwisserei hilft niemanden.
Meine Gedanken sind bei den Toten und den Angehörigen! Aber hier schreiben einige Hobbygeologen was alles falsch ist! Denkt bitte erst an die Opfer.
Die Verhärtung der Böden und der mangelnde Unterwuchs sind auch in DE mit Hauptursachen, warum die Rückhaltung der Regenmengen nicht mehr funktioniert. Deswegen wird mit Millionen Aufwand die Verbesserung herbei geführt, aber auch Überflutungsflächen wieder hergestellt, die bis Dato der profitablen Landwirtschaft zum Opder gefallen sind. Könnt ihr in den Berichten im Netz nachlesen.Die Insel aber braucht die dringende Wiederherstellung der Bachläufe und auch deren Erweiterung. Dazu eine angepasste Oberflächenwasserführung, die auch die Überflutung der Kläranlagen verhindert. Je mehr Flächen veriegelt werden, um so eher suchen sich die MASSEN IHREN EIGENEN WEG: Das ist einfach Logisch !
DER Klimawandel ist sicher nicht DIE Ursache für DAS Unwetter. Wir hatten z.B. auch schon 2015 ein Unwetter, so dass in Arta Bistrostühle durch die Gassen geschwommen sind. Der Klimawandel wird lediglich dazu führen, dass das Ganze häufiger und heftiger passiert. Natürlich hat die Bodenverhärtung nichts, aber auch gar nichts mit der Regenmenge zu tun, und über 200l pro m² sind schon für meine Begriffe ein neuer Rekord. Es besteht also kein Grund, den Klimawandel zu läugnen.
175 Liter pro Quadratmeter sind weder von Bodenverhaertung noch von Flussverbauung entstanden. Natuerlich summieren und akkumulieren sich die Fehler, aber die hoffnungslosen Versuch die Folgen von Klimawandel zu verneinen und zu vertuschen bringen doch keinen weiter. Ich kann ja verstehen dass Menschen nicht gerne zugeben, dass ihr Verhalten und ihere liebgewonnene Lebensweise Problenme erzeugt, aber ich kann eine solche verantwortungslose und feide Haltung nicht gutheissen. Im Gegenteil.
Was bei aller Kritik immer wieder übersehen wird ist die Tatsache der verhärteten Böden und fehlender Bodenbewuchs. Sie sind nicht in der Lage kurzfristig Wassermassen auf zu nehmen. Aber das ist nichts neues. Überweidung und Waldbrände sind ein weiteres Übel. Alles andere an Fehlern wurde bereits gesagt. Der Mensch ist also das Problem und nicht das Klima.