Palmas Städtebaudezernent Antoni Noguera, der in der vergangenen Woche mit seiner Forderung Schlagzeilen gemacht hatte, Ferienvermietung in Palma de Mallorca komplett zu verbieten, hat sich am Dienstag mit Verantwortlichen des Vermietungsportals "Airbnb" getroffen und einen neuen Vorschlag unterbreitet: Ferienvermietung soll erlaubt sein, allerdings nur zwei Monate im Jahr.
Wie die spanische Tageszeitung Ultima Hora berichtet, erhofft sich Noguera dadurch, dass der reguläre Mietmarkt nicht weiter von der Ferienvermietung beeinträchtigt wird und sich die Wohnungsnot entschärft. Vorbild für seine Idee sei die Stadt Amsterdam, wo Immobilienbesitzer ebenfalls maximal zwei Monate pro Kalenderjahr ihre Wohnung an Touristen vermieten dürfen.
Die Verantwortlichen des internationalen Konzerns "Airbnb" versuchen weiter, die Ferienvermietung zu verteidigen. Ein absolutes Verbot würde tausende Familien der Mittelklasse treffen, die durch die Vermietung ein Zusatzeinkommen erlangen. Zudem seien die Zahlen über das Angebot auf der "Airbnb"-Seite mit Sorgfalt zu betrachten. 22 Prozent der rund 5000 Annoncen in der Inselhauptstadt bezögen sich auf die Vermietung von Zimmern in Wohnungen, in denen die Besitzer selbst leben, und stellten so keine Bedrohung für den Mietmarkt da. Außerdem seien 5000 Annoncen nicht gleichbedeutend mit 5000 Wohnungen, da sich viele Annoncen auf ein und die selbe Wohnung bezögen. Ein weiterer Punkt sei, dass die meisten Besitzer ihre Wohnung weniger als 120 Tage im Jahr zur Ferienvermietung anböten. Letztlich, so die Verantwortlichen von "Airbnb", ginge also nur von 0,8 Prozent der Online-Anzeigen eine reelle Gefährdung des Mietmarkts aus.
So oder so wird sich in den kommenden Wochen nichts Konkretes entscheiden. Bürgermeister José Hila, der ebenfalls an dem Treffen teilnahm, wollte sich zu Nogueras Vorschlag nicht äußern und betonte nur, dass zunächst die Balearen-Regierung das neue Tourismusgesetz verabschieden müsse, bevor die Kommunen weiter planen können. (somo)
7 Kommentare
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*grmpf: "...Wohnungen..." und "...nochmal..."
Isolde, das war jetzt kein Beispiel.Das Wohnung auf verschiedene Plattformen auftauchen steht außer Frage, war hier aber nicht Bestandteil der Diskussion. Solange ich AirBnB beobachte habe ich bisher noch NIEMALS in einen Stadtteil, eine Straße oder sonstig gezoomt und hatte das selbige Objekt 2, 3 oder 4x von verschiedenen Anbietern/ Vermietern innerhalb AirBnB aufeinander gestapelt.Daher nichmal: Verlinke dochmal Beispiele.
Hi Mike, Vielleicht war Makler nicht so ganz glücklich gewählt. Agenturen oder Verwalter von mehreren Objekten, ist vielleicht besser. Ich habe vor 2 Jahren ein Haus in Muro gemietet, was gleich bei 3 Anbietern bei airbnb auftauchte mit völlig untersch. Preisen und dann tauchte dieses Haus ja auch noch bei anderen Plattformen auf. Fewo Casamundo wie sie auch alle heissen.Der Vermieter möchte überall präsent sein. Für uns Wohnungssuchende immer etwas zeitaufwendiger. Den Prozentsatz, den sich airbnb noch über den Vermieter zieht, könnte man sicher rausbekommen, hab mal gehört ist ein ähnlicher Prozentsatz wie bei uns. Warum nicht. Wer will denn umsonst arbeiten???und die Plattform zu Verfügung stellen??? wir könnten ja auch wo anders buchen !! wenns uns nicht passt.
Makler? AirBnB? Isolde, hättest du da mal ein paar Beispiele zur Hand?
kein Quatsch! ein und die selbe Wohnung taucht mehrfach auf, weil man mit verschiedenen Maklern zusammenarbeitet. Bin ganz oft auf der Insel und buche oft über airbnb und habe genau dieses Phänomen erlebt. Vermietung versteuern und das unsägliche Thema endlich in Griff bekommen. Dann sollten doch alle zufrieden sein.
Schon wieder kein Wort über die Versteuerung der Einnahmen der Vermieter. Wieso sagt niemand vom Fiskus etwas zu diesem Problem, der doch schon früher auf der Jagd nach Steuerhinterziehern war? Mit der Steuerpflicht würde sich das Problem grossteils in Luft auflösen.Servus Mike, sehr richtig. Für mich nur dumme Ausreden. Und auch kein Wort darüber, mit wieviel Prozent AirBnB an der Vermittlung beteiligt wird.? Denn kostenlos machen die das nicht.
AirBnB- Zitat: "Außerdem seien 5000 Annoncen nicht gleichbedeutend mit 5000 Wohnungen, da sich viele Annoncen auf ein und die selbe Wohnung bezögen".Selten so einen Quatsch gelesen. Wer außer dem eigenen Mieter/ Eigentümer sollte die eigene Wohnung denn noch inserieren?