Beamte der Lokalpolizei an der Playa de Palma. | Alexander Sepasgosarian - Foto: Archiv Ultima Hora

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Die Tage der Korruption innerhalb der Lokalpolizie an der Playa de Palma scheinen gezählt: Knapp eine Woche nach der ersten Verhaftungswelle am Montag haben die ermittelnden Justizbehörden zehn zum Teil ranghohe Polizeibeamte festgenommen, drei Haftbefehle ausgesprochen, 13.000 Polizeiakten zur eingehenden Untersuchung unter gesichert und den Einzug der Dienstwaffen von mehreren Beamten veranlasst. Parallel dazu wurden gegen mindestens sechs Beamte Entlassungsverfahren eingeleitet.

Die umstrittene Polizeieinheit GAP, gegen die es die meisten Beschuldigungen gibt, soll aufgelöst werden. Palmas Oberbürgermeister Mateo Isern, oberster Arbeitgeber der Lokalpolizei, sprach den Ermittlungsbehörden seinen "aufrichtigen Dank" aus. Die Anti-Korruptionsstaatsanwaltschaft habe "brillante Arbeit" geleistet und untragbare Zustände beseitigt, wie sie offenbar bereits seit einigen Jahren insgeheim vorgeherrscht hatten.

Die spanische Tageszeitung "Ultima Hora" sprach von einer "Mafia" innerhalb der Polizeibehörde. Vor allem die 2007 geschaffene Eliteeinheit "Grupo de Actuación Preventiva" (GAP) habe im Schutz ihrer Polizeiführer völlig unkontrolliert und willkürlich das Recht gebrochen. Kritische Kollegen wurden durch Drohungen, zum Teil mit vorgehaltener Waffe, mundtot gemacht oder zwangsversetzt. Die Vorgesetzten sollen die Vorfälle weitgehend ignoriert haben.

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Die GAP war als schnelle Eingreiftruppe geschaffen worden, um den Kampf gegen Latino-Banden aufzunehmen, die sich seinerzeit im Stadtgebiet von Palma breitgemacht hatten. Doch bald widmeten sich die Beamten den Angaben zufolge dem Nachtleben an der Playa und am Paseo Marítimo in Palma. Sie kassierten Gelder von Unternehmern, um deren Lokale zu beschützen und vor allzu strengen Auflagen zu bewahren. Einschlägig bekannte Taschendiebe wurden von den Beamten angewiesen, Abstand zu den Lokalen zu halten.

Betriebe der Konkurerrenz, die für die illegalen Sonderdienste der Beamten nicht bezahlen wollten, bekamen hingegen bereits bei kleinsten Vergehen die volle Härte des Gesetzes zu spüren. So unterschieden die beschuldigten Beamten zwischen Freund und Feind und legten bei ihrer Arbeit zweierlei Maß an.

Damit nicht genung, sollen die Beamten im Hintergrund ein Dutzend Bordelle kontrolliert haben. In den Lokalen enstanden den Medienberichten zufolge heimliche Aufnahmen von Besuchern, unter ihnen mallorquinische Geschäftsleute. Mit den Filmen und Fotos seien unliebsame Unternehmer später erpresst worden. In einem Fall sollen Polizisten versucht haben, in einem Konkurrenzbetrieb einen fingierten Drogendeal über die Bühne gehen lassen.

Wie "Ultima Hora" weiter schreibt, erhielten die Beamten in den "befreundeten" Lokalen und Bordellen Freigetränke, Speisen und sexuelle Dienstleistungen gratis. Mit weiteren Bekannten sollen dort regelrecht Orgien gefeiert worden sein.