In der Cala Llamp wird permanent gebaut. Die Anwohner können ihre Terrassen zu bestimmten Zeiten nicht nutzen. | Foto: Ultima Hora

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Die Touristik-Saison 2014 ist noch jung, aber schon gibt es den ersten Anwohnerkrach wegen Baulärm. Aktuell hat sich die PSOE von Calvià beschwert, dass in Magaluf gebaut wird. Im Herzen des Touristenortes, umgeben von Hotels, mitten in der Calle Federico García Lorca, wird ein städtischer Park umgebaut. Hier kommt jeder entlang, der zur beliebten Punta Ballena flaniert.

Bauherr der Umbauarbeiten in dem Touristenort ist ausgerechnet die Gemeinde. Anwohner und vor allem Geschäftsleute beschweren sich über Lärm und Staub, was eben eine Baustelle so mit sich bringt. "Wir verstehen nicht, warum man das nicht in der Nebensaison machen konnte, wenn hier niemand im Ort ist", sagt ein Sprecher der Sozialisten. Er bezeichnet das Vorgehen der Gemeinde als "unangebracht". Nach der entsprechenden Anfrage im Gemeinderat hat die regierende PP nun einen Monat Zeit für die Antwort, frühestens im Juni wird es soweit sein.

Die Gemeindeverordnung von Calvià sieht in touristisch geprägten Gebieten vom 1. Mai bis zum 31. Oktober eine Einschränkung der Bautätigkeit auf werktags von 10.30 bis 13.30 Uhr vor. "Ursprünglich sollte es in dieser Zeit einen kompletten Baustopp geben, aber dagegen hat die Vereinigung der Bauunternehmer Einspruch eingelegt", sagt der PSOE-Gemeinderat.

Der deutsche Unternehmer Bernd Reisig hat dafür Verständnis, auch wenn das derzeit seinen Lebenskomfort ziemlich einschränkt. Er wohnt in der steil abfallenden Cala Llamp in Port d'Andratx und zählt dort derzeit sechs Kräne. "Natürlich werden die Baufirmen geschädigt, wenn sie zwischen Mai und Oktober gar nicht bauen", sagt er.

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Die Hoteliers konnten sich in der Gemeinde mit ihrer Eingabe zur neuen "Lärmverordnung" nicht durchsetzen. Der Verband der Hotelunternehmer FEHM forderte, im Juli und August auf Meißel- und Grabarbeiten, etwa mit dem Drucklufthammer, zu verzichten, in den übrigen Monaten das starke Gerät zwischen Mai und Oktober nur von 9.30 bis 13.30 Uhr einzusetzen. Das Verbot der Meißelarbeiten im Juli und August ging durch, für die übrigen Monate Mai, Juni, September und Oktober gilt jedoch: Theoretisch ist ein Einsatz von 9.30 bis 18.30 Uhr möglich. "Wir müssen das in unsere Planungen mit einbeziehen", sagt der auf Mallorca tätige deutsche Bauunternehmer Wolfgang Dressler.

Bernd Reisig reagiert derzeit gelassen auf den Baulärm in der Cala Llamp, richtet seine Siesta nach den Bauarbeiten, denn ab 17 Uhr ruhen die Maschinen. Dann kann er auch wieder auf die Terrasse gehen. "Vorher ist es schon extrem laut", sagt der Hesse. Allerdings müsse man auch sehen, dass es wieder vorangeht und zumindest die schlechten Straßen in der Cala Llamp gemacht werden. "Hoffen wir, dass es auch vollendet wird und nicht mitten in den Bauarbeiten abgebrochen wird."

Der Konflikt zwischen den beiden wichtigsten Wirtschaftszweigen auf Mallorca, dem Bau- und dem Tourismussektor, wird wohl in diesem Sommer weitergehen. Denn auch an der Playa de Palma laufen bereits die nächsten Bauprojekte an, unter anderem ein FünfSterne-Hotel hinter dem Megapark auf Höhe des Balneario 6. Bis März 2016 soll es eröffnet werden: Kaum anzunehmen, dass die Bauarbeiten mehrere Monate ruhen werden.

Manchmal sind es aber nicht nur Baustellen, die für Ärger sorgen: Das andalusische Fest der "Feria de Abril" in Andratx Anfang Mai gefiel auch nicht jedem Anwohner. Bis morgens um drei war für viele Anlieger an Schlaf nicht zu denken. Schuld waren in dem Fall aber Sevillanas statt Presslufthämmer.

(Aus MM 20/2014)