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Er rollt wieder, wenn auch mit Verspätungen von bis zu 20 Minuten. Die Rede ist vom Zug, der im Osten der Insel die Stadt Manacor wieder mit dem Schienennetz der staatlichen Eisenbahngesellschaft von Mallorca (SFM) verbindet. Ein Bergrutsch im Mai 2010 hatte damals einen Nahverkehrszug entgleisen lassen. Bei dem Unglück wurden 38 Menschen verletzt.

Zehn Monate nach dem Zugunglück sind die Bauarbeiten an der Bahnstrecke zwischen Sineu undManacor nun so weit fortgeschritten, dass die Waggons seit Montag wieder verkehren können. Allerdings durchfahren sie die Baustelle nur sehr langsam. Die Arbeiten werden zwei weitere Monate andauern, hieß es aus dem balearischen Verkehrsministerium.

Ein Grund für die lange Unterbrechung des Bahnverkehrs war den Angaben zufolge auch, dass ein Gericht die Genehmigung für die Freigabe nicht erteilte. Die Ermittlungsrichter warteten ab, bis die Gutachter ihren Bericht abgeschlossen hatten.

Der Bergrutsch hatte sich just in jener Zone ereignet, in der schon 2004 ein Zug entgleist war. Die Bahnstrecke verläuft an der Stelle durch einen engen Taleinschnitt zwischen zwei Hügeln. Auch damals hatte herabgestürztes Gestein den Schienenweg blockiert.

Die Zugverbindung Inca-Manacor war während der Regierungszeit des Linksblocks (1998-2002) unter Hochdruck errichtet worden. Die Ausbesserungsarbeiten nach dem ersten Zugunglück fanden in der Legislaturperiode der konservativen Volkspartei Partido Popular (PP) statt.

Auch diese Ausbesserungsarbeiten haben den neuerlichen Bergsturz nicht verhindern können. Nach einem Bericht der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" wies der verwendete Beton Schwächen auf. Aus diesem Grund musste eine Umfassungsmauer auf einer Länge von 750 Metern vollständig erneuert werden. Auch die Schneise für die Trasse wurde verbreitert. An dem Berghang soll zudem in höherer Lage eine weitere Umfassungsmauer eingezogen werden. Die Kosten wurden mit 2'8 Millionen Euro angegeben.