Ein Opfer der Messerattacke erhält Erste Hilfe.

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Einen Tag nach dem blutigen Amoklauf auf Mallorcas Schwesterinsel Ibiza befindet sich keines des Opfer mehr in Lebensgefahr. Ein 41 Jahre alter Marokkaner hatte am Mittwoch in Sant Antoni de Portmany auf offener Straße mit einem Küchenmesser mittlerer Größe wahllos auf zwölf Menschen eingestochen und vier von ihnen schwer verletzt. Sie mussten notoperiert werden.

Der Polizei gelang es schließlich, den Mann zu überwältigen. Dabei brachte er sich selbst Verletzungen mit dem Messer bei. Auf die Frage nach seinem Motiv sagte der 41-Jährige: "Alle sind gegen mich."

Begonnen hatte der Amoklauf am Mittag in einem Supermarkt. Der Marokkaner betrat den Laden, in dem er normalerweise einkaufte, und stach auf zwei Mitarbeiter ein. Eine Verkäuferin wurde am Ohr schwer verletzt. Anschließend rannte er in ein nahes Hostal, in dem er gewohnt hatte, und verletzte die beiden Inhaber, einen Frau und einen Mann, schwer. Anschließend wütete der Mann auf der Straße weiter, wo er wahllos auf Passanten einstach. In einem weiteren Hostal, das er zu dem Zeitpunkt bewohnte, attackierte er den Eigentümer.

Bei seinem Amoklauf gelangte der Rabiate an ein Internet-Café und verletzte den Besitzer im Gesicht. Es war nicht sicher, ob das Auge des Opfer gerettet werden kann. Alarmiert durch die Schreie verriegelten die Mitarbeiterinnen eines benachbarten Friseurgeschäfts die Eingangstüre. Sie handelten so übereilt, dass eine Angestellte auf der Straße ausgeschlossen und von dem Mann mit dem Messer am Hals aufgeschlitzt wurde. Die Wunde musste mit neun Stichen genäht werden.

Der Amokläufer flüchtete weiter, verfolgt von zwei Mitarbeitern aus dem Supermarkt, die ihn aufhalten wollten. Bei dem Handgemenge erhielt einer der Mitarbeiter einen Messerstoß in die Seite. Der andere Mitarbeiter versetzte dem Angreifer mit einem Holzknüppel einen Schlag an den Kopf.

Der Marrokaner ergiff die Flucht in die nächste Straße und wurde dort von den herbeigerufenen Polizeibeamten außer Gefecht gesetzt.

Die dramatischen Szenen hatten sich innerhalb von Momenten in vier anliegenden Straßen in der westibizenkischen Küstenstadt zugetragen. Mehrere Rettungswagen rasten an den Tatort und brachten die Verletztren in das nächstgelegene Krankenhaus. Viele Opfer und Anwohner standen unter Schock. Am Nachmittag beseitigte die Stadtreinigung die Blutspuren der Tat.