Das von der Wirtschaftskrise geprägte
Jahr 2009 erbrachte für die Balearen knapp 1'5 Millionen weniger
Urlauber als 2008. Insgesamt sank das Besucheraufkommen um 11'3
Prozent auf 11'6 Millionen – das waren etwa so viele Touristen wie
zuletzt im Jahre 2005. Diese Zahlen ergeben sich aus dem neuen
statistischen Jahrbuch, das der balearische Tourismusminister
Miquel Ferrer Ende vergangener Woche auf der größten Reisemesse in
Spanien, der Fitur, in Madrid präsentierte.
Von der Gesamtheit aller Urlauber reisten 11'2 Millionen mit dem
Flugzeug auf die Balearen. 8'9 Millionen wurden als Ausländer
gezählt, 2'3 Millionen waren Spanier.
Der Anteil der urlaubenden Bundesbürger auf den Inseln
verringerte sich um 10'8 Prozent auf 3'61 Millionen Besucher. Bei
den Briten sank der Anteil um 16'1 Prozent auf 2'8 Millionen
Urlauber. Der spanische Tourismus auf dem Archipel erlitt Einbußen
von 14'6 Prozent und kam auf 2'3 Millionen Urlaubsgäste.
Die Zahl der Übernachtungen summierte sich auf 113'5 Millionen,
das waren 3'5 Millionen weniger als vor einem Jahr. Mit 61'2
Prozent fand deutlich mehr als die Hälfte der Übernachtungen in
Hotels statt. 13'5 Prozent der Urlauber schliefen in gemieteten
Unterkünften, 12'5 Prozent in den eigenen vier Wänden. Ein Zehntel
der Urlauber kam bei Freunden unter.
Bezogen auf Mallorca wurden 2009 rund 3'33 Millionen deutsche,
1'87 britische und 1'48 Millionen spanische Touristen gezählt. Im
Vorjahr waren es 3'73 Millionen Deutsche, 2'31 Millionen Briten und
1'72 Millionen Spanier gewesen.
Als positiv bewertete der Tourismusminister den relativ stabilen
Mitarbeiterbestand in der Übernachtungsindustrie. Er reduzierte
sich im Jahresschnitt um 5'5 Prozent auf sozialversicherte 71.114
Angestellte. Das ist nach den Worten des Ministers ein Beleg dafür,
dass der Tourismus selbst in Zeiten der Krise „eine wichtige Nische
für Beschäftigung” darstellt. Angesichts der Tendenz der Urlauber,
immer kurzfristiger zu buchen, sei es für Vorhersagen noch zu früh.
Ferrer ist sich jedoch sicher, dass die Tourismussaison 2010 besser
laufen werde als 2009.
Angesichts der Zahlen erklärte der balearische Ministerpräsident
Francesc Antich, seine Regierung werde sich 2010 voll und ganz
einbringen, um das Tourismusgeschäft wieder anzukurbeln. Von den
rund 200 Millionen Euro Investitionen, die die Balearen aufgrund
ihrer Insellage von Madrid erhalten werden, solle ein großer Anteil
in den Ausbau der touristischen Infrastrukturen fließen.
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