Bewohner der Urbanisationen von Andratx
bekommen in den nächsten Tagen Post vom Rathaus – unangenehme Post.
Denn die Gemeindeverwaltung verschickt Zahlungsbescheide: In den
Urbanisationen, die rund um den alten Ortskern verteilt liegen,
soll die Infrastruktur ausgebaut werden. Die Kosten dafür tragen
die Anwohner – unter ihnen viele Ausländer. Am Freitag beschloss
der Gemeinderat die Quoten, die von den Immobilienbesitzern zu
bezahlen sind. Diese betragen in vielen Fällen mehrere Zehntausend
Euro.
In Monport etwa liegen die meisten Quoten laut einer von der
Gemeinde veröffentlichten vorläufigen Liste zwischen 16.000 und
25.000 Euro. Aber auch 40.000 Euro werden vereinzelt fällig. Der
Besitzer eines extrem großen Grundstücks muss sogar eine halbe
Million Euro zahlen. Etwas höher liegen die Quoten in der Cala
Marmacen, da es dort weniger Grundstücke gibt, die Kosten also
unter weniger Anwohnern aufgeteilt werden. Entscheidend für den zu
zahlenden Anteil ist die Größe der bebaubaren Fläche der
Parzelle.
Noch unangenehmer als die Zahlungsbescheide aber dürfte für
viele Immobilienbesitzer dieser Tage ein Blick ins Grundbuch sein.
Denn um die Zahlung der Quoten sicherzustellen, hat die Gemeinde
alle betroffenen Immobilien mit einer Sicherungshypothek in Höhe
der geschuldeten Summe belastet, wie der Baudezernent auf
MM-Anfrage bestätigt. Es drohen drastische Folgen: Immobilien,
deren Besitzer nicht zahlen, können zwangsversteigert werden.
Die Rechnungen müssen jedoch nicht auf einen Schlag beglichen
werden. Laut Baudezernent Epifanio Méndez ist die Zahlung in vier
Quoten möglich. Alle sechs Monate soll je eine fällig werden.
Obwohl die errechneten Summen nun vom Gemeinderat abgesegnet sind
(ausgenommen die Quoten der Urbanisation La Mola, wo sich die
Entscheidung verzögert hat), sind sie doch noch nicht endgültig.
Denn wie teuer die Bauarbeiten am Ende genau sind, wird erst nach
deren Abschluss feststehen. Die letzte Quote also werde dann noch
angepasst.
Bisher sind die Kosten mit 44 Millionen Euro veranschlagt. Das
Projekt sieht den Ausbau der Infrastruktur in den Urbanisationen
Bibiorella, Cala Marmacen, La Mola, Puig de s'Espart, Cala Llamp,
Monport, Las Brisas, La Noria, Ses Egos und Can Borràs vor. Überall
dort soll es neue Laternen, Telefon- und Stromkabel, Kanalisation
für Regen-, Trink- und Abwasser sowie neue Straßenbeläge geben. Die
Arbeiten sollten schon 2008 beginnen. Derzeit heißt es, es werde im
Februar losgehen.
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