Noch ist auf der Baustelle außer Erdaushub
nichts zu sehen, aber in den neuen Präsentationskatalogen ist
Palmas neuer Kongresspalast bereits fest in das Stadtbild
eingefügt. Der Bau soll die Meeresfront der Balearen-Metropole
aufwerten und einen zahlungskräftigen Kongresstourismus anlocken.
Der Termin dafür steht bereits fest. Im März 2011 sollen dort zum
ersten Mal Kongressteilnehmer über medizinische oder
wissenschaftliche Themen debattieren, Produktpräsentationen
stattfinden, Ausstellungen, Vorträge und Aufführungen organisiert
werden.
„Es steht damit endgültig fest”, sagt Ignacio Jiménez, Direktor
des Internationalen Kongresspalastes in Palma, „unser ,Palau' wird
im November oder Dezember 2010 die Bauabnahme erleben und im März
2011 seine Tätigkeit als Kongresszentrum aufnehmen.”
Die Selbstverpflichtung, so Jiménez, war absolut notwendig, um
schon jetzt dem Tagungstourismus Sicherheit bieten zu können. Vor
allem bei medizinischen und pharmazeutischen Kongressen seien
Planungen zwei Jahre im Voraus durchaus üblich. Um Interessenten
für das eigene Kongresszentrum samt angeschlossenenem Hotel zu
gewinnen, müsse man schon jetzt aktiv werden. Aus diesem Grund
nehmen die Palau-Betreiber mit ihren neu gestalteten
Info-Broschüren Anfang Dezember erstmals an der Fachmesse für
Kongressveranstalter in Barcelona, EIBTM, teil, um für Palmas
Kongresspalast die Werbetrommel zu rühren.
Der künftige Palau ist ein Parade-Projekt der Balearen-Regierung
und der Stadt Palma. Die Verwirklichung des Vorhabens wurde indes
durch politische Diskrepanzen immer wieder verzögert. Obgleich alle
Seiten stets die Notwendigkeit eines solchen Baus betonten, dauerte
es Jahre, bis man sich auf den Standort geeinigt hatte. Im Sommer
2005 gewann der Entwurf des Architekten Patxi Mangada aus Navarra
die Ausschreibung. Probleme gab es danach mit dem
Flächennutzungsplan der Stadt Palma, der Aufstockung der
Hotelkapazitäten auf 268 Zimmer (das Hotel fällt nun fast doppelt
so groß aus als ursprünglich geplant), und der Bebauung der
Nachbarflächen des Kongresszentrums: Das Gelände rund um das
Gesa-Gebäude, das nun doch nicht abgerissen wird, soll zu einem
grünen Park werden, dessen Untergrund Platz für 1000 Autos
bereithalten soll.
Zumindest die Kongresspalast-eigenen Parkplätze wurden von 656
auf 264 verringert. Offenbar stießen die Planer aufgrund der Nähe
zum Meer auf Schwierigkeiten beim Tiefbau. Für die fehlenden rund
400 Parkplätze will die Stadt nun alternative Flächen finden.
Die Baukosten für Palmas Vorzeigeobjekt belaufen sich auf 125'3
Millionen Euro. Das Konsortium, das den Bau verwirklicht, darf das
Tagungszentrum samt Hotel per Konzession 40 Jahre leiten.
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