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Als auch Paul Slaters vierter Versuch weit vor der 500-Meter-Marke endete, kamen allmählich Zweifel auf: Wie bloß hatte es dieser Mann im vergangenen April geschafft, den Golfball mehr als 800 Meter weit zu schlagen? Der Weltrekordversuch auf der Startbahn Süd des Flughafens Son Sant Joan am vergangenen Dienstag blieb jedenfalls erfolglos. Auch Slaters Kontrahenten, der Italiener Emanuele Canonica und der Spanier Gonzalo Fernández-Castaño, blieben deutlich unter der Bestmarke.

„Wer geradeaus schlägt, gewinnt”, hatte Slater vorhergesagt, als er im Flughafenterminal gemeinsam mit rund drei Dutzend Reportern auf den Bus in Richtung Rollfeld wartete. Die Piste, auf der sonst die Urlaubsflieger abheben, ist nach außen hin abschüssig: Nur wenn der Ball mittig aufkommt, hüpft er nicht ins hohe Gras. Sowohl der Rekordhalter aus Bolton in England als auch die beiden Golfprofis, die beim Mallorca Classic an den Start gehen (siehe dazu auch Seite 68), mühten sich vergeblich. Ein ums andere Mal mussten die „Balljungs” links und rechts der Piste in Deckung gehen, um nicht eines der Geschosse abzubekommen.

Der von einer spanischen Bierbrauerei gesponserte Wettbewerb fand zum zweiten Mal in Son Sant Joan statt. Die südliche Piste war für rund zwei Stunden gesperrt worden. „Das geht nur in der Nebensaison”, sagte Margarita Ferrándiz von der Flughafenverwaltung. Um halb sechs hatte der mit Warnwesten ausgestattete Pulk die Startbahn wieder geräumt. Nur ein einzelner Golfball lag noch auf dem Asphalt – den sammelte die aufmerksame Guardia-Civil-Eskorte aber auch noch auf.

„Der Rekord ist eigentlich kaum noch zu schlagen”, vermutet Fernández-Castaño, dessen beste Weite am Dienstagnachmittag gerade einmal bei 414 Metern gelegen hatte. Auch Paul Slater macht sich keine Sorgen, die Bestmarke allzu bald wieder zu verlieren. „Als der Mann mit dem Messgerät damals die Weite anzeigte, war das wie ein Schock”, sagte der 35-Jährige, der sein Geld normalerweise als Golflehrer verdient. „808 Meter sind schon eine sehr, sehr lange Strecke.” Mit rechten Dingen sei es damals allerdings schon zugegangen: „Ich hatte nur das Glück, dass es ziemlich viel Rückenwind gab.”