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Das Gejammer über jene Urlauber, die auf Mallorca in angeblich illegalen Unterkünften Urlaub machen, ist groß. Zu Unrecht. Auch jene Besucher, die sich ein Ferienhaus mieten oder in einer Ferienwohnung unterkommen, lassen Geld auf dem Eiland. Auch wenn es dann nicht unbedingt in den Kassen der Hoteliers landet. Aber es kommt auf anderen Kanälen der balearischen Wirtschaft zugute. Etwa über Restaurants und Läden oder über den Vermieter selbst. Bei den meisten Eigentümern von Ferienhäusern handelt es sich ohnehin um Mallorquiner.

Der Urlaub in gemieteten Häusern oder Wohnungen liegt im Trend. Insbesondere bei Familien oder Gruppen von Freunden. Verständlich. Nicht jeder findet es toll, in einem Hotel zu logieren. Zu viele Menschen, zu viele Regeln. Sicherlich macht es mehr Spaß, im quasi eigenen Privatpool ein paar Runden zu drehen, als frühmorgens mit dem Handtuch erst einmal ein paar Liegen besetzen zu müssen. Lieber ausschlafen als sich nach den Frühstückszeiten im Speisesaal richten, lautet die Devise.

Von daher ist es begrüßenswert, dass die Balearen-Regierung dabei ist, zumindest die Vermietung von Ferienhäusern auf eine rechtliche Grundlage zu stellen. Das einzige, was verwundert, ist, dass eine solche Regelung so viele Jahre auf sich warten ließ.

Schlecht ist, dass vorerst nur das Problem der freistehenden Ferienhäuser geregelt wird, nicht jedoch das der Wohnungen, Apartments, Studios. Warum soll ein Eigentümer nicht an Urlauber vermieten dürfen, wenn er ein schönes Zimmer übrig hat und auf dem Markt die Nachfrage gegeben ist? Wieviele Steuereinnahmen hat sich der Staat bereits durch die Lappen gehen lassen, bloß weil er auf klare rechtliche Regelungen für touristische Vermietungen verzichtete und so erst den juristischen Graubereich wuchern ließ?

Nicht jeder Urlauber will ins Hotel. Das ist sein gutes Recht. Mit Verboten lässt sich Nachfrage nicht dauerhaft manipulieren.

Der wachsenden Nachfrage nach All-inclusive schiebt der Staat keinen Riegel vor. Bei der Nachfrage nach Ferienvermietung sollte er es deshalb ebenfalls tunlichst unterlassen.