Seit Monaten beherrschen die rasant gestiegenen Kosten für
Flugbenzin die Nachrichten aus der Airline-Branche. Die meisten
Fluggesellschaften haben bereits vor Monaten einen sogenannten
Kerosinzuschlag eingeführt – und ihn gerade noch einmal erhöht.
Seit dieser Woche nehmen jetzt auch Reiseveranstalter für
Flugpauschalreisen von ihren Kunden diese Extra-Zahlung.
TUI und Thomas Cook erheben einen Kerosinzuschlag für die am 1.
November beginnende Herbst– und Wintersaison. Branchenprimus TUI
kassiert für alle Buchungen seit dem 4. Oktober, die Nummer zwei im
Markt für alle Buchungen seit dem 8. Oktober.
Für Flüge auf der Kurz– und Mittelstrecke – dazu zählen auch
Verbindungen zwischen Mallorca und den deutschsprachigen Ländern –
kosten TUI-Pauschalreisen ab sofort zehn Euro pro Person mehr, bei
Thomas Cook schlagen elf Euro zusätzlich zu Buche. Auf der
Langstrecke werden 26 beziehungsweise 23 Euro mehr fällig. Es wird
damit gerechnet, dass in Kürze auch die Veranstalter der
Rewe-Pauschaltouristik nachziehen werden (ITS, Jahn-Reisen,
Thaereborg). Und bei FTI müssen auf der Mittelstrecke Zuschläge von
acht bis 15 Euro berappt werden.
Nur ein Großveranstalter tanzt aus der Reihe. Alltours will sich
„derzeit” nicht an den Preiserhöhungen beteiligen, eventuelle
Preiserhöhungen der Fluggesellschaften wolle man nicht an die
Kunden weitergeben. Eigner Willi Verhuven fordert die Airlines
statt dessen auf, „die Durchsetztung von Kerosinzuschlägen in ihrem
eigenen Einzelplatzgeschäft sicherzustellen, bevor diese Zuschläge
über die Reiseveranstalter erhoben werden”.
Der meinungsfreudige Macher hält den „gegenwärtigen Zeitpunkt
für ungeeignet, um Preiserhöhungen von den Endverbrauchern
einzufordern”. Angesichts der anhaltend ungünstigen
gesamtwirtschaftlichen Rahmenbedingungen dürften die Kunden gerade
in der wichtigen Frühbucher-Phase nicht verunsichert werden.
Zur Zeit werden die letzten Kalkulationen für die
Sommerprogramme 2006 gemacht. Man darf gespannt sein, inwieweit die
teuren Spritpreise dann in den Gesamtpreis der Pauschalreisen
einfließen werden. Ein größerer Kostenfaktor als der Flug in einem
Reisepaket ist übrigens nach wie vor das Hotel. Insofern ist es
nicht unmöglich, dass bei guten Preisen für die Herberge der
Gesamtpreis einer Pauschalreise trotz teurer Flüge günstiger werden
kann.
Doch der Branche dürften die üblichen Meldungen à la „billiger
als im Vorjahr” angesichts der Preisentwicklung diesmal schwerer
fallen denn je.
(blu)
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