Dass in Spanien der seit 17 Jahren kontinuierlich rückläufige
Weinkonsum zum ersten Mal konstant blieb, hat mehrere Gründe. Einer
davon ist sicherlich die bemerkenswerte, breite
Qualitätssteigerung. Dies gilt vor allem im unteren Preissegment
der sogenannten „Vinos de mesa”.
Man bekommt wieder mehr Appetit auf Wein und muss für den
täglichen Bedarf an gutem Tafel– und Trinkwein für sich und die
Freunde nicht gleich eine Hypothek auf sein Haus aufnehmen. Vor
allem aber sind junge, unverfälschte Rotweine en vogue. Weine mit
klar erkennbarer Frucht im Vordergrund, nicht beeinflusst von einer
nachfolgenden Lagerung im Barrique.
Ein ganz Großer dieser vergleichsweise preiswerten jungen
Rotweine heisst Vina Urbezo. Er stammt aus Cariñena, einem kleinen
Weingebiet, im zentralen Nordosten Spaniens gelegen, und gewann
bereits vergangenen 11. April in Vitoria die Endausscheidung in
diesem Segment. Die Cuvee aus Garnacha, Tempranillo und Syrah
lieferte einen lebendigen Rotwein mit intensivem Sauerkirschrot,
schwarzer Beerenfrucht vom Allerfeinsten, Aroma von Espartogras und
etwas trockenem Stroh.
Im Geschmack gehen Frucht und angenehm weiche Säure Hand in
Hand. Der Nachklang ist harmonisch und angenehm. Etwas über vier
Euro kostet ein überzeugender Vina Urbezo Tinto im Handel. Übrigens
zeichnet dieselbe Kellerei Solar de Urbezo auch für einen auffällig
guten Rosado aus 100 Prozent Merlot zum gleichen Preis.
Der Autor Norbert Deingruber ist Inhaber der Weinhandlung Casa
del Vino in Manacor.
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