An diesem Montagnachmittag ist es noch ruhig in Puerto Portals. Die Yachten liegen still im Hafenbecken, die Besucher des attraktiven Hotspots im Südwesten der Insel haben es sich auf den bereitstehenden Stühlen und Sesseln der Bars und Restaurants bequem gemacht und nippen an ihren Getränken. Lediglich noch andauernde Bauarbeiten in der ersten Meereslinie sorgen für eine Geräuschkulisse im Hintergrund.
Dabei habe die Saison 2024 hier längst begonnen, sagt Heidi Lübke vom Restaurant Spoon. „Wir sind seit Anfang Februar wieder für unsere Gäste da.” Viele Besucher hätten nach der Winterpause schon ungeduldig darauf gewartet, wieder die Cross-Over-Küche mit asiatischen Fisch- und Fleischkreationen und Klassikern wie Wiener Schnitzel zu kosten, so die Geschäftsfrau. „Wir legen viel Wert auf die Qualität der Speisen, das ist unsere höchste Priorität. Und wir haben sehr gutes Personal, das wissen die Kunden ebenfalls zu schätzen”. Daraus zieht sie selbstbewusst den Schluss: „Wer einmal bei uns war, der bleibt.” Von daher gilt: Reservieren sei wichtig, um einen Platz auf der Terrasse oder im überdachten Innenbereich zu bekommen, so die Chefin.
Die Wahlmallorquinerin, seit über 20 Jahren auf der Insel, kommt eigentlich aus der Modebranche und hatte zuvor mit der Gastronomiewelt nichts am Hut. Lange führte sie im Hafen von Andratx und später auch in Portals „Billy’s Boutique” mit hochkarätiger Mode, die Prominente, Yachtbesitzer und andere modeaffine Mallorca-Besucher anzog. Der Wechsel in die Restaurant-szene ging aber nicht über Nacht: „Es war die Therapie der kleinen Schritte”, betont Lübke im MM-Interview. Sie sei langsam in die Branche hineingekommen und habe dabei alles von der Pike auf lernen müssen. Bedienen, Tische ein- und abdecken, Weinflaschen öffnen, all das habe sie sich erarbeiten müssen; auch, um sich den Respekt des Personals zu verdienen. Den hat sie nun: „Wir sind wie eine kleine Familie, eine Mitarbeiterin ist seit 20 Jahren mit dabei und mir eine besondere Stütze”.
Auch der Kellner, der zu seiner Schicht erscheint, wird von der Chefin während des MM-Interviews mit ein paar herzlichen privaten Worten begrüßt. Wie sehr ihr das Servicepersonal am Herzen liegt, zeigt sich, als Heidi Lübke von einem Gast berichtet, der sich über einen zu warmen Wein beklagte: „Das Getränk kam im Weinkühler mit extra großen Eiswürfeln, um den hohen Außentemperaturen zu trotzen. Dennoch beschwerte sich der Besucher immer weiter und wurde dabei zunehmend ausfallend gegenüber dem Personal. Zum Schluss habe ich ihm den Teller mit seinem Essen weggenommen und ihn des Restaurants verwiesen”, erklärt die taffe Geschäftsfrau.
Nicht immer ist der Kunde König, darin unterscheidet sich der authentische Führungsstil Lübkes sicher von anderen. Für sie war sogar die Coronazeit ein „Gottessegen”, wie die gebürtige Regensburgerin erzählt. „Ich war die erste, die in dieser Zeit einen Deliveryservice auf die Beine gestellt hat. Dabei konnte ich mich in die Materie der Gastronomie einarbeiten”.
Das habe sie gelehrt, dass man auf die drei D’s bauen sollte: Dankbarkeit, Demut und Disziplin. Dankbar ist Lübke dafür, dass ihre Kunden die Küche im Spoon zu schätzen wissen. Demütig, dass es nicht selbstverständlich ist, ein gut laufendes Restaurant zu haben. Und dank der disziplinierten Arbeitsweise zahle sich ihr Handwerk aus: „Wir sind mit unserem Menü klassisch unterwegs, auch wenn wir immer wieder neue Gerichte auf unsere Speisekarte integrieren. Das Wiener Schnitzel und frischer deutscher Spargel mit kleinen jungen Kartoffeln sind momentan wieder der Hit und werden es auch bleiben, sagt die Restaurantchefin. Ihren Grundsätzen bleibt sie dabei treu und so könnte den drei D’s noch ein weiteres für Dynamik hinzugefügt werden.
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Wir haben selten so schlecht gegessen und sind so unfreundlich behandelt worden, wie in diesem überbewertetem Lokal.