Maia Planas: Die mallorquinische Sopranistin studierte an der Musikhochschule in Köln.

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Maia Planas hat Charme, Stimme und einen Namen, der nicht nur auf Mallorca einen guten Klang hat. In Palma sang sie im Teatre Principal, im Auditorium, in der Kathedrale, in Barcelona trat sie im Liceu, im Palau de la Música und im Teatre Nacional de Catalunya auf, sie war Ensemblemitglied an der Jungen Kammeroper Köln und gastierte in zahlreichen Städten Spaniens. Beim Festival Música Mallorca kann man sie nun gleich dreimal erleben.

Diesen Samstag, 21. Oktober, wird Planas bei der großen Operngala "Viva l'Opera" mit der Mezzosopranistin Maria Luisa Corbacho, dem Tenor Oscar Marín und dem Bariton Tohru Iguchi als Solistin auf der Bühne des Auditoriums in Palma stehen.

Dass Planas und Oscar Marín sich noch nie über den Weg gelaufen sind, ist schon kurios. Denn beide sind in Palma geboren und beide hatten sie mit Francesca Roig dieselbe Gesangslehrerin. "Aber er ist schon lange weg von der Insel", sagt Planas und fügt hinzu: "Ich freue mich sehr darauf, ihn kennenzulernen."

Maria Luisa Corbacho kennt sie dagegen schon lange. Das Verhältnis zu ihrer Kollegin bezeichnet Planas als fantastisch. Dies geht nicht zuletzt auf die Mutter der Mezzosopranistin, Silvia Corbacho, zurück: "Sie war meine erste Lehrerin und ist für mich meine Gesangsmutter." Auch über Tohru Iguchi hört man von Planas nur Gutes: "Er ist sehr angenehm, sehr aufmerksam." Und auch den Dirigenten des Chors Capella Mallorquina und des Orquesta Sinfónica del Festival Música Mallorca, José María Moreno, schätzt sie sehr.

Es sei nicht immer so, dass unter allen eine gute Stimmung herrsche, plaudert die Sopranistin aus dem Nähkästchen einer professionelle Sängerin. Dies werde auch das Publikum der Gala merken: "Die gute Stimmung überträgt sich mit der Musik", versichert Planas.

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Am Samstag, 28. Oktober, steht sie erneut bei Música Mallorca auf der Bühne. Im Caixaforum tritt sie mit der Mezzosopranistin Waltraud Mucher und dem Pianisten Stephan Matthias Lademann auf. Planas spricht voller Hochachtung von "Maestro Lademann", denn der Liedbegleiter hat sich als musikalischer Partner von renommierten Künstlern wie Siegfried Jerusalem, Diana Damrau und Edita Gruberova international einen Namen gemacht.

"Oper ist etwas Wunderbares und gefällt mir sehr. Aber das Lied, das Subtile der Texte, zieht mich ebenso an. Diese kammermusikalische Arbeit hat mich schon immer fasziniert."

Und schließlich am Samstag, 11. November, das "Deutsche Requiem" von Johannes Brahms. Eigentlich war Rahel Indermaur als Sopranistin vorgesehen. Weil sie an der Deutschen Oper in Berlin für eine erkrankte Kollegin einspringen muss, übernimmt Planas nun den Part, den sie schon mit dem Sinfonieorchester der Balearen und auch in der Version für zwei Klaviere gesungen hat. "Die Partie ist nicht groß, aber sie ist wunderschön", schwärmt die Sängerin.

Fragt man sie, warum sie sich für den klassischen Gesang und nicht etwa für Pop oder Jazz entschieden hat, geht sie weit in ihre Kindheit zurück. Sie erzählt von den Eltern, die sie ins Kino, Theater und Ballett mitnahmen, ihr Klavier- und Tanzunterricht ermöglichten. Sie zeichnet den Weg nach von ihren Anfängen als Chorsängerin über ihr Studium an der Hochschule für Musik Köln bis zu ihrem langjährigen Wohnort Barcelona.

Seit einem Jahr lebt Planas mit ihrer Familie wieder auf der Insel. "Mallorca ist sehr anziehend", meint sie. Und auf der Insel kann man sie schon bald nach Música Mallorca ein weiteres Mal erleben: Mit dem Sinfonieorchester der Balearen wird sie beim Neujahrskonzert im Teatre Principal auftreten.

(aus MM 42/2017)