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Die Nacht der Kunst, das größte Kulturereignis des Jahres in Palma, ist am Donnerstagabend von einer Demonstration streikender Lehrer und Eltern überschattet worden. Die Proteste gegen die Bildungspolitik der Regionalregierung behinderten den Abflauf der Eröffnungszeremonie in der städtischen Galerie Casal Solleric am Borne. Insgesamt zog die Nit de l'Art auf Mallorca wieder Tausende Schaulustige an.

Die Demonstranten versammelten sich um 19 Uhr in großer Zahl und mit grünen T-Shirts bekleidet vor der städtischen Kunstgalerie beim Schildkrötenbrunnen. Sie buhten die geladenen Politiker, unter ihnen Palmas Bürgermeister Mateo Isern, lautstark aus. Mitglieder der Regierung waren erst gar nicht erschienen. Polizisten mussten den Zugang abriegeln.

Die geladenen Künstler konnten infolge des Pfeifkonzerts die geplanten Vorträge zu ihren Werken im Casal Solleric nicht halten. Auch das Familienfoto mit allen beteiligten Galeristen in Palma kam nicht zustande.

Dementsprechend enttäuscht über die Geschehnisse äußerten sich die Vorsitzenden der Kunstvereine. Sie hatten seit einem Jahr die Nacht der Kunst vorbereitet, die stets Tausende von Besucher in die Galerien lockt. "Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun, und unsere Künstler haben Respekt verdient", kritisierte einer der Veranstalter der privaten Initiative.

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Die Kulturredakteurin des spanischen MM-Schwesterblatts "Ultima Hora", Mariana Díaz, sprach von "der traurigsten Nit de l'Art, die ich je erlebt habe". Sie konstatierte weniger Besucher als in den Vorjahren und bemängelte zum Teil das Niveau der präsentierten Arbeiten.

Andere Beobachter hatten hingegen durchaus den Eindruck, dass die Kunstnacht – mit Galerien und Museen geöffnet bis Mitternacht – unverändert viele Zuschauer anzog. Unter der Besuchermengen waren auch viele jener Träger der grünen T-Shirts zu sehen. In verschiedenen Gassen der Altstadt war kaum ein Durchkommen, teils gab es Warteschlangen vor den Galerien. Auf den Plätzen erklang Livemusik, und in Cafés und Bars war es schwer einen Sitzplatz zu bekommen.

"Insgesamt kam der große Andrang früher als in den vergangenen Jahren", stellte MM-Kulturredakteurin Gabriele Kunze fest. In vielen Galerien habe bereits um 19 Uhr ein reges Kommen und Gehen geherrscht, wie dies früher erst gegen 21 oder 22 Uhr der Fall war.