"Das war so gar nicht geplant, es war kein Rave", sagt der deutsche Mallorca-Resident Yannick Nirmaier gegenüber MM. | Screenshot Instagram @yannicknrmr

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Der deutsche DJ, der ein Techno-Set vor der Kathedrale von Palma de Mallorca gespielt hat, sorgt aktuell auf der Insel für viel Furore und Gesprächsstoff. MM hat mit dem 30-jährigen Yannick Nirmaier, der seit einigen Monaten Resident ist, gesprochen. "Das war gar nicht so geplant", sagt er am Telefon und erklärt: "Es war gar nicht meine Intention, so ein Fass aufzumachen. Da hat kein Rave stattgefunden." Den Deutschen erwartet für seinen Auftritt jetzt ein Bußgeldverfahren seitens der Stadtverwaltung von Palma de Mallorca. Diese kündigte das Höchstmaß an.

Die Idee, vor der Kathedrale von Palma sein DJ-Set aufzubauen und ein Video für Social Media aufzunehmen, sei ziemlich spontan gewesen. "Ein geiler Spot", nennt Nirmaier die Kathedrale. Am vergangenen Samstag um die Mittagszeit seien die Aufnahmen entstanden. Noch am Samstagabend lud er das Video bei Instagram hoch. Der Deutsche habe sich dafür telefonisch eine "mündliche Genehmigung" seitens der Stadtverwaltung eingeholt. Diese habe auch beinhaltet, dass er mit seinem Privatauto bis auf die Aussichtsplattform vor dem Wahrzeichen fahren durfte. Eigentlich ist das Auswärtigen verboten.

Gemeinsam mit einer Freundin sei er dann vor die Kathedrale von Palma gefahren, habe sein Equipment aufgebaut, das Video abgedreht und sei dann wieder gefahren. "Wir hatten eine Genehmigung für zehn Minuten und waren nach genau 15 Minuten wieder weg", erklärt er im Gespräch mit MM. "Wichtig ist mir nur klarzustellen: Geplant war kein Rave. Sondern wir haben nur kurz bei minimaler Lautstärke das Video aufgenommen." Mit Videos könne er beweisen, dass die Musik nicht laut abgespielt worden sei.

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Der Hobby-DJ Yannick Nirmaier erzählt weiter: "Um mich herum waren sogar Schaulustige, die mich aufforderten, die Musik lauter zu drehen. Das habe ich aber nicht gemacht, weil ich niemanden stören wollte." Vielmehr vermutet er, dass ein mallorquinischer Aktivist mit dem Thema an die Lokalpresse herangetreten sei und es so angestoßen habe. Vor einigen Tagen habe dieser ihn bei Instagram angeschrieben und Fragen zu dem Video gestellt. Danach sei die Berichterstattung erfolgt. Für Nirmaier kein Zufall.

Seitdem dem Upload am Samstag bei Instagram ist das Video mehr als 33.000 Mal angesehen worden. Darunter lesen sich auch viele Kommentare auf Spanisch und Katalanisch. "Ein weiterer Guiri, der die Insel erobern will" (Guiri steht abwertend für Nordeuropäer, Anm. d. Red.), oder "Go home!!!" schreiben einige User. Andere fragen: "Würdest du das auch in deinem Land machen?" Eine Frau hingegen schreibt: "Ich bin Spanierin und feier es." Auf die Frage, wie er mit Hasskommentaren im Netz umgeht, antwortet der DJ: "Das ist mir relativ egal."

Auf dem Video ist zu sehen, wie der DJ den Mittelfinger in die Kamera hält und zu der Musikzeile "I don’t give a fuck" (auf Deutsch: "Es ist mir scheißegal", Anm. d. Red.) seine Lippen bewegt. Dass diese Szene vor allem von Einheimischen als Provokation empfunden werden könnte, habe er nicht bedacht:"Das war wirklich nicht durchdacht. 0 Komma 0. Das ist mir gestern erst aufgefallen", so Yannick Nirmaier.

"Ich mache schon immer Musik und versuche, mir damit ein zweites Standbein aufzubauen", sagt der Resident. Im Mai dieses Jahres war der Deutsche nach Mallorca ausgewandert und lebt seitdem in der Inselmitte. "Ich bin nicht hier, um Party zu machen. Ich trinke keinen Alkohol und engagiere mich in der Tierrettung auf Mallorca."