Besucher betreten die Gärten über eine mit Phoenixpalmen gesäumte steinige Treppe. Nur wenige Meter weiter steht ein großes Wasserbassin. Im Hintergrund blickt man über die ausschweifende Berglandschaft des Tramuntana-Gebirges. Ein antiker Säulengang, der von Blauregen und Klettertrompeten umrahmt ist, schützt an heißen Sommertagen. Der Palmengarten ist im englischen Stil angelegt. Auf dem See in der Mitte des Grundstücks befindet sich ein Teich mit zahlreichen Seerosen. Die Landschafts- und Geräuschkulisse erinnert an einen tropischen Urwald: Verschiedene Singvögel fühlen sich auf der Anlage zu Hause. Inmitten des prachtvollen Gartens befindet sich ein antikes Herrenhaus, das wie die Gärten auf das 12. Jahrhundert zurückgeht. Auch Königin Isabel II. hielt sich während ihrer Reisen nach Mallorca immer wieder in dem Landhaus auf. Das Schlafzimmer wurde zum Beispiel exklusiv für den Besuch der Königin reformiert. Man geht davon aus, dass sie in Alfàbia nächtigte, um im Jahre 1860 die Landstraße zwischen Palma und Port de Sóller einzuweihen. Nicht nur das Schlafzimmer und das übrige Innere des Hauses können besichtigt werden, sondern auch die Stallungen, ein Brunnen und die ehemalige Olivenpresse.
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Gärten von Alfàbia ist das Bewässerungssystem, welches durch die Mauren konzipiert wurde: Es handelt sich dabei um ein Kanal- und Kapillarsystem, das die Wasserversorgung ganzjährig sichert. Daher gibt es auf dem Grundstück neben der üppigen Vegetation, auch Wasserauffangbecken, bemooste Wasserfälle und Teiche zu bestaunen.
Besichtigt werden kann die Anlage montags bis sonntags, jeweils von 9.30 bis 14.30 Uhr. Der Eintritt kostet 7,50 Euro pro Person, Kinder unter zehn Jahren kommen umsonst hinein. Die Gärten sind seit dem 1. Juni bis zum 31. Oktober geöffnet. Des Weiteren ist es möglich, die Anlage mit dem traditionellen Zug „Roter Blitz” zu erreichen.
Wer sich eine Auszeit vom Strand nehmen will und sich nach einer schattigen Abkühlung in der Natur sehnt, ist hier gut aufgehoben.
(aus MM 24/2021)
1 Kommentar
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Derweilen wirbt die INsel-Regierung auf MM: Die Inseln haben viel zu bieten, doch das Wasser ist knapp ... Vielleicht sollte man einfach Privat-Pools verbieten & das Bewässern nicht-landwirtschaftlicher Böden beenden? Oder einfach sehr hoch besteuern?