Friedrich A. Panizza richtet sein Ragout aus Karotten, Feigen, Oliven und Pimientos de Padrón auf den Tellern an. | Patricia Lozano

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Das Lammkarree ruht seit dem Vormittag in einem Bett aus mediterranen Kräutern, bevor es Friedrich A. Panizza in die Pfanne wirft. Rasch nimmt das zarte Fleisch Farbe an. Dieses Gericht brutzelte der 63-Jährige aus Vilafranca auch in der Kochshow des ZDF "Die Küchenschlacht". Am Montag, 26. Juni, startet die Sendungswoche um 14.15 Uhr mit dem Wiener Mallorca-Residenten.

"Wie weit ich in der Sendung gekommen bin, verrate ich natürlich nicht", sagt Panizza. Das Rezept, das er am ersten Tag der Sendung als seine Lieblingsspeise bereitete, hat er im Kochkurs von Jörg Klausmann in der "Villa Wesco" in Santa Maria gelernt. "Klausmann hat Kaninchen verwendet, ich nehme allerdings lieber Lamm", erzählt der Hobbykoch, während er das Gemüse für sein Ragout andünstet, das später als Beilage zum Fleisch dient. "Ich koche nach Gefühl und brauche eigentlich keine Mengenangaben in einem Rezept", sagt Panizza. "Und noch ein Stück Ziegenkäse mit hinein", murmelt er und lässt die weiße Köstlichkeit zum Gemüse fallen.

"Die mallorquinische Küche ist schweindominiert", sagt der ehemalige Sozialarbeiter, der unter dem Motto "Das andere Mallorca" Führungen über die Insel anbietet. "Denn die Mallorquiner waren Bauern und weniger Fischer", erklärt er. Damals wie heute gelte: "Das viele Gemüse der Insel ist ein Geschenk." Für die Kochshow, die im Studio in Hamburg aufgezeichnet wurde, setzt er auf mediterrane Zutaten: Lamm, Oliven, Pimientos de Padrón, Tomaten, Kräuter.

"Ich mag es nicht, für mich allein zu kochen", sagt Panizza. Gern verköstigt er deshalb Freunde und seine Familie, die in Wien lebt. "Für die Sendung habe ich zweimal mit Freunden zur Probe gekocht", erzählt er, während er Gemüse und Fleisch auf den vorgewärmten Tellern anrichtet. Zum einen musste er lernen, unter Zeitdruck zu kochen - nur 35 Minuten haben die Kandidaten in der Show für ihre Gerichte zur Verfügung. Zum anderen probte er so, alles richtig zu machen, während andere Menschen auf ihn einreden und er Fragen beantworten muss.

1989 kaufte er ein Haus in Vilafranca und baute es aus. Zunächst diente es als Feriendomizil. "Eigentlich wollte ich immer eine Sommerküche", erzählt der Wiener. Entschieden hat er sich dann für eine Zwischenlösung, eine dreiflügelige Tür trennt Küche und Patio ab. An heißen Tagen wie jetzt, öffnet er den weiten Durchgang komplett. 2013 siedelte er für den Ruhestand ganzjährig in das Dorf über. Doch langweilig wird Friedrich A. Panizza nicht, neben dem Kochen und seinen Führungen "zu Orten, zu denen die Leute sonst nicht hinfinden", schreibt er auch Internetblogs. "Gern nehme ich an Ausflügen der Gemeinde teil. Die sind sogar kostenlos", verrät er.

Vilafranca bezeichnet der Senior als "sehr netten Ort", die Menschen seien entgegenkommend und aufgeschlossen. "Als Österreicher ist man hier allerdings selbst nach Jahren noch der Exot", fügt er an und lacht. Der Bau der Umgehungsstraße vor einem Jahrzehnt habe dem Ort viel Ruhe gebracht: "Zuvor konnte man nicht mal die Straße überqueren, so viel Verkehr gab es." Den Obstbauern des Ortes, der für seine Melonen bekannt ist, schmeckte die neue Straßenführung allerdings nicht. Profitierten sie doch vom direkten Durchgangsverkehr. "Vilafranca verzeichnet immer mehr Neuzugänge, das Dorf entwickelt sich", sagt der Wahl-Mallorquiner.

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Während Panizza erzählt, fliegen seine Hände zwischen Töpfen und Tellern hin und her. Es ist angerichtet. Als Vorspeise serviert der Hobbykoch einen Melonen-Tomaten-Salat, danach kommt das Lammkarree mit Gemüseragout auf den Tisch und ein Zitroneneis in der Frucht mit einem Schuss Cranberry-Balsamico schließt das Menü ab. Abzuwarten bleibt nun, ob er damit auch in der "Küchenschlacht" überzeugt.

Die Kochsendung des ZDF

Das ZDF strahlt die Kochsendung "Die Küchenschlacht" seit Januar 2008 immer montags bis freitags ab 14.15 Uhr aus. Pro Woche treten sechs Hobbyköche an. Montags kochen sie ihr Lieblingsgericht, dienstags eine Vorspeise, mittwochs eine Hauptspeise, am Donnerstag Haupt- und Nachspeise und am Freitag zwei Rezepte des jeweils moderierenden Kochs (wie beispielsweise Alfons Schuhbeck). Eine Jury verkostet die Essen. Jeden Tag scheidet ein Kandidat aus.

Lammkarre nachkochen

Für Panizzas Lammkarree. wird der Ofen auf 150 Grad (Ober-/Unterhitze) vorgeheizt. 400 Gramm Lammkarree in einer Pfanne Öl scharf anbraten, mit Salz und Pfeffer würzen und für zehn Minuten ins Rohr schieben. Danach in Alufolie wickeln und ziehen lassen. In der heißen Pfanne den Bratensaft mit Wein ablöschen. Für das Gemüseragout drei Karotten schälen. Zehn Pimientos de Padrón, sechs getrocknete Feigen sowie sechs grüne und schwarze Oliven und die Karotten klein schneiden und in einem Topf weich dünsten.

Währenddessen eine Rolle Ziegenkäse in Scheiben schneiden und in einer Pfanne verflüssigen, Honig darüber geben. Etwas Käse vorsichtig mit dem Gemüse mischen. Ragout mit Ziegenkäse und Lammkarree mit Soße auf warmen Tellern anrichten. Alle Zutatenmengen sind für zwei Personen gedacht.