Früher wusste man, dass die Amis, die Schweizer, die Deutschen, die belgischen Industriellen und die englischen Lords vor Geld stinken. Alles andere waren entweder unsichere Kantonisten wie europäische Südvölker, linke Finsterlinge, die mit Geld sowieso nicht umgehen konnten, oder es waren eben Afrikaner, Südamerikaner, Inder oder Chinesen, die einfach nur bettelarm waren. Das wusste man und eine kleine Spende an „Brot für die Welt“ oder „Misereor“ vor Weihnachten liess uns denken, etwas für die Armen getan zu haben, und im übrigen waren das gottgegebene Zustände. Unangenehm genug war, dass auf einmal die Araber so reich wurden, dass sie uns einen Teil von Mercedes unter dem Hintern wegkaufen konnten. Aber schliesslich kauften die ja auch deutsche U-Boote und den Leopard Panzer, und dafür braucht man ja ein Geld.
Dass es jetzt auf einmal Schwellenländer gibt, sollte uns beunruhigen. Neue Worte werden ja nur dann notwendig, wenn es etwas wirklich Neues gibt, und Schwellenländer gab es früher einfach überhaupts schon mal gleich garnicht. Und jetzt kommen diese Schwellenländer daher und haben Geld! Ja, wo sammer denn? Ja, die haben sogar so viel Geld, dass man auf Deibel komm raus verhindern muss, dass die Chinesen ihren angeborenen Ekel vor Milchprodukten überwinden könnten, denn sonst könnten wir den Schweizern ihren Appenzeller und den Franzosen ihren Camembert nicht mehr abkaufen, weil die (Schufte) ihn dann für erheblich mehr Geld in diese neuen Märkte schicken würden. Aber sonst ist dass mit China und den Schwellenländern eine prima Sache. Es gibt Leute, die Südeuropa durchaus verreckt gehen lassen würden, weil man kann ja schliesslich deutsche Audis, deutsche Steuerungssysteme und deutsche Maschinen auch an China verkaufen. Da hat man es nur mit einem Land zu tun und man muss nichtmehr griechisch, italienisch, spanisch und portugiesisch sprechen können. Und alte Kommunistln sind das da hinten ja auch noch, die mit ihrer sagenhaften Zahlungsmoral.
Es ist ein Kreuz mit den ewigen Veränderungen, aber immerhin haben wir jetzt diese – wie heissen sie noch gleich? Naja, die halt.
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