Gute Nachricht für Mallorca-Residenten aus Madrid: Dank üppiger Zuschüsse aus der Hauptstadt bleibt die Nutzung des ÖPNV auch 2024 kostenlos. | A. Ginard

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Für auf Mallorca gemeldete Einwohner bleiben Teile des öffentlichen Nahverkehrs auch im kommenden Jahr kostenlos. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, einigte sich das Regierungskabinett um den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez (PSOE) am Mittwoch auf eine Verlängerung dieser Nachhaltigkeits-Maßnahme. Die Subventionierung des ÖPNV hatte die Madrider Regierung im Rahmen eines steuerlichen Entlastungspakets vor gut einem Jahr eingeführt. In den Genuss der Gratis-Fahrten kommen neben den Bewohnern der Balearen auch die Bewohner der Kanarischen Inseln.

Dem Blatt zufolge sagte Madrid am Mittwoch der balearischen Landesregierung die Überweisung von 43 Millionen Euro zu. Dieser obliege es anschließend, die Gelder auf den Inseln entsprechend zu verteilen. Damit sei sichergestellt, dass die Bewohner Mallorcas auch 2024 kostenfrei Überlandbusse, Züge sowie die Metrolinien M1 und M2 nutzen könnten. Unklar ist bisher, ob auch Palmas Stadtwerke EMT noch ankündigen werden, dass auch die Stadtbusse in Palma gratis bleiben, oder ob für diese ab dem 1. Januar wieder bezahlt werden muss.

Bis zuletzt hatte ein Fragezeichen hinter der Subvention aus der spanischen Hauptstadt gestanden, nicht zuletzt deswegen, weil auf den Balearen inzwischen die Konservativen das Sagen haben. Die 43 Millionen Euro beinhalteten laut der Zeitung die Zuschüsse für die kostenfrei Nutzung der EMT-Stadtbusse in Palma. Allerdings hatte die Stadt bereits vor Wochen angekündigt, dass die Busse in Palma ab Januar 2024 wieder kostenpflichtig seien.

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Touristen und zeitweise Mallorca-Bewohner, die nicht über eine Einwohnermeldebestätigung verfügen, sind von der kostenlosen Nutzung des ÖPNV ausgeschlossen. Inselresidenten müssen sich vor der ersten Gratisfahrt die sogenannte Mehrfahrtenkarte tarjeta intermodal besorgen. Die gibt es an allen Bahnhöfen sowie zahlreichen Bürgerbüros der Kommunen.

Die ehemalige balearische Regierungschefin und derzeitige Parlamentspräsidentin in Madrid, Francina Armengol (PSOE), sagte im Anschluss an die letzte Kabinettssitzung des Jahres, dass die Zentralregierung an Mallorca zudem den ersten Posten zur Finanzierung der geplanten Straßenbahn von Palma zum Flughafen überwiesen hätte. Gleichzeitig äußerte sie die Hoffnung, damit die seit Frühjahr im Rathaus tonangebenden Konservativen von dem Nutzen des Projekts überzeugen zu können. Diese hatten nach Übernahme der Regierungsgeschäfte dem Vorhaben eine Absage erteilt.

"Die Regierung Spaniens hat weiterhin die Interessen der Menschen auf den Balearen im Auge", sagte Armengol, "unabhängig davon, dass wir auf den Inseln derzeit in der Opposition sind". Sie appellierte an ihre Nachfolgerin Marga Prohens (Volkspartei PP), den Ausbau des öffentlichen Nahverkehrs voranzutreiben. Dazu zähle auch die Erweiterung des Schienennetzes im Osten Mallorcas sowie die Verbesserung der Anbindungen auf den restlichen Inseln.