Ein stolzes Alter feiert das Festival von Pollença. Seit 60 Jahren findet es ohne Unterbrechungen statt. Auch die Einschränkungen im vergangenen Jahr wegen der Covid-Pandemie konnten daran nichts ändern. Und obwohl die Zahl der Publikumsplätze reduziert ist, hat die Gemeinde zum runden Jubiläum ein hochkarätiges Programm präsentiert, nicht zuletzt dank öffentlicher und privater Unterstützung – allein der Inselrat von Mallorca steuerte nach Angaben seiner Präsidentin Catalina Cladera 50.000 Euro bei.
Mit drei weiteren Konzerten, ein Jazzkonzert, ein Familienkonzert und ein Solidaritätskonzert, möchte man zusätzlich neue Publikumskreise erschließen.
Alle Veranstaltungen beginnen um 22 Uhr, mit Ausnahme des Familienkonzerts, das bereits um 21 Uhr anfängt. Die Eintrittspreise betragen pro Konzert 20 bis 30 Euro, die Karten für die Auftritte der Academy of Ancient Music und der Akademie für Alte Musik Berlin kosten 24 bis 35 Euro.
Der Verkauf für Altabonnenten und Abonnenten von mindestens fünf Konzerten hat bereits begonnen, Einzelkarten und weitere Abonnements sind online bei festivalpollenca.com erhältlich.
Hier die Programm-Übersicht:
FR/16. Juli: Cécile McLorint Salvant und Sullivan Fortner
Jazzkonzert mit der US-amerikanischen Sängerin und Grammy-Preisträgerin Cécile McLorin Savant und dem aus New Orleans stammenden Pianisten Sullivan Fortner.
DO/5. August: Yuja Wang (Klavier) und Andreas Ottensamer (Klarinette)
Das Duo wird Werke von Johannes Brahms und Joseph Horovitz interpretieren. Des Weiteren stehen Klavierwerke von Brahms und Felix Mendelssohn Bartholdy auf dem Programm.
SA/7. August: Sinfonieorchester der Balearen mit Joshua Weilerstein (Dirigent) und Edgar Moreau (Cello)
Zwei weitere Jubiläen gaben die Vorlage zu dem Konzertabend: der 180-jährige Geburtstag von Piotr, Iljitsch Tschaikowski, der eigentlich schon ein Jahr zurück liegt. Von ihm werden die Sinfoniker die Fantasie-Ouvertüre „Romeo und Julia” spielen. Außerdem jährt sich zum 100. Mal der Tod des französischen Komponisten Camille Saint-Saëns, dessen erstes Cello-Konzert aufgeführt wird. Abgerundet wird das Konzert mit der Sinfonie Nr. 1 von Johannes Brahms.
DO/12. August: Familienkonzert „Els colors del metall”
„Die Farben des Metalls” mit Pep Gol (Trompete, Dirigent), Josep Gomariz (Trompete), Tom Johnson (Posaune), Josep Martí (Schlagzeug), David Parras (Tuba, Sousaphon) und Cati Terrasa (Horn) vom Auditori de Barcelona. Beginn ist schon um 21 Uhr.
SA/14. August: Academy of Ancient Music mit Richard Egarr (Dirigent)
Zu den international bedeutenden Ensembles, die sich der historischen Aufführungspraxis widmen, gehört die Academy of Ancient Music. Das Ensemble aus Cambridge, das von dem Cembalisten Richard Egarr geleitet wird, gastiert zum ersten Mal in Pollença. Das Konzert steht ganz im Zeichen von Georg Friedrich Händel. Von dem deutsch-britischen Komponisten wird das Orchester die Wassermusik, die Feuerwerksmusik sowie ein Concerto Grosso interpretieren.
MI/18. August: Pitor Beczala (Tenor) und Camillo Radicke (Klavier)
Eine internationale Größe des Operngesangs ist der polnische Tenor Piotr Beczala. Begleitet von dem deutschen Pianisten Camillo Radicke wird er Lieder und Arien italienischer Komponisten singen.
SA/21. August: Orchester ADDA Simfònica mit Josep Vicent (Dirigent) und Pablo Sáinz Villegas (Gitarre)
Aus Alicante kommend wird das Orchester ADDA Simfònica unter der Leitung seines Chefdirigenten Josep Valent Sinfonien von Sergei Prokofjew und Piotr Iljitsch Tschaikowski aufführen sowie das Konzert von Aranjuez von Joaquín Rodrigo.
MI/25. August: Escolania de Lluc mit Andreu Riere (Klavier)
Dieses Solidaritätskonzert wird zugunsten von Caritas mit dem Kinderchor und dem Streichquartett der Klosterschule Lluc sowie dem Pianist Andreu Riera aufgeführt.
SA/28. August: Akademie für Alte Musik Berlin
Extra aus Deutschland reist die Akademie für Alte Musik Berlin an. Auch dieses Orchester zählt international zu den führenden Ensembles der historischen Aufführungspraxis. In Pollença wird es alle sechs Brandenburger Konzerte des großen Barockkomponisten Johann Sebastian Bach spielen. Denn auch bei diesen Werken steht ein rundes Jubiläum an: Bach komponierte sie vor 300 Jahren.
Zur Geschichte:
Das Musikfestival von Pollença ist im Jahr 1962 auf Initiative des britischen Geigers Philip Newman entstanden. Unter der Leitung von Persönlichkeiten wie Newman, Eugen Prokop, dem Bariton Joan Pons und dem Komponisten Joan Valent konsolidierte sich nach und nach das internationale Prestige. Mittlerweile ist der Event ein Pflichttermin für musikbegeisterte Touristen und Residenten.
Inzwischen hat eine fünfköpfige Kommission aus Musikern die Leitung des Festivals übernommen: die Pianistin Noemí Dalmau, die Sopranistin Marta Bauzà, der Dirigent Carles Ponseti, der Tenor Antoni Aragón und der Percussionist Joan Campomar. Unter ihrer Ägide kehrt das Festival zurück zur reinen Klassik. "Wir wollten ein Gleichgewicht zwischen den diversen Epochen und Stilen schaffen, von der Alten bis zur zeitgenössischen Musik", erläuterte Joan Campomar bei der Präsentation das Programm.
Fast 800 weltbekannte Ensembles und Solisten sind bisher aufgetreten, darunter zum Beispiel die Symphoniker aus Pittsburgh, das Orchester des sowjetischen Rundfunks, das französische Nationalorchester, Lord Yehudi Menuhin, Lorin Maazel, Mischa Maisky, Ara Malikian, Maria Joao Pires, Monserrat Caballé, Ainhoa Arteta, José Mercé, Ravi Shankar, Goran Bregovic, Roger Hodgson, Sven Helbig oder Michael Nyman, der auf Mallorca mit einer eigens für Pollença komponierten Auftragsarbeit eine Weltpremiere feierte.
Termine und Ort:
- Vom bis auf Claustro de Sant Domingo Pollença Finalizado
Uhrzeit:
Alle Veranstaltungen beginnen um 22 Uhr, mit Ausnahme vom Familienkonzert (21 Uhr).
Preise
Pro Konzert 20 bis 30 Euro, die Karten für die Auftritte der Academy of Ancient Music und der Akademie für Alte Musik Berlin kosten 24 bis 35 Euro.
Altabonnenten und Abonnenten von mindestens fünf Konzerten unter festivalpollenca.com.
Einzelkarten und weitere Abonnements sind spätestens ab Montag, 28. Juni, erhältlich.