Die Tourismusbranche der Balearen blickt auf ein weiteres Rekordjahr. Trotz steigender Preise für Flüge und Übernachtungen hält der Ansturm von Reisenden an. Mit 18,4 Millionen Touristen im Jahr 2024 wurde ein neuer Höchststand erreicht, und die Prognosen für 2025 deuten auf eine Fortsetzung dieses Trends hin.
Die Flugpreise steigen vor allem durch die Verwendung des nachhaltigen Flugbenzins SAF, das die Kosten verdreifacht. Pedro Fiol, Präsident des balearischen Reisebüroverbands AVIBA, bestätigt, dass die Ticketpreise weiter steigen werden. Dennoch erwartet die Branche keinen Nachfragerückgang. "Die Nachfrage bleibt stabil, und wir gehen davon aus, dass auch 2025 eine starke Saison wird", so Fiol. Tatsächlich haben die Fluggesellschaften bereits jetzt eine Rekordzahl an Sitzplätzen für die Inseln angeboten.
Auch die Hotellerie rechnet mit einer weiteren Preissteigerung von rund 5 Prozent, ähnlich wie in den Vorjahren. Luis Riu, CEO von RIU Hotels & Resorts, warnt jedoch vor einer möglichen Preisgrenze, die den Markt erschöpfen könnte. Parallel dazu prognostizieren Reiseveranstalter wie Tui und Studien von American Express Global Business Travel moderate Preisanstiege zwischen drei und vier Prozent.
Ein wesentlicher Faktor für den Erfolg ist die Strategie zur Verlängerung der Tourismussaison. Besonders der nationale Tourismus zeigt sich hier als starker Verbündeter. Im November 2024 stammten über 40 Prozent der Touristen aus anderen spanischen Regionen, ein Anstieg von 51 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt kamen 370.250 Touristen auf die Balearen, was einem Zuwachs von 18,16 Prozent entspricht. Spanien verdrängte im November sogar Deutschland und Großbritannien als wichtigstes Herkunftsland.
Die Balearen verzeichneten im Jahr 2024 insgesamt 18,4 Millionen Touristen, ein Anstieg von fast 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem der Inlandstourismus stabilisierte sich trotz eines leichten Rückgangs. Mit den Dezemberzahlen könnte die Inselgruppe das Jahr mit insgesamt 19 Millionen Touristen abschließen – ein neuer Rekord.
Parallel zum touristischen Aufschwung erlebten die Balearen ein historisches Jahr auf dem Arbeitsmarkt. 2024 endete mit der niedrigsten Arbeitslosenquote seit Beginn der Aufzeichnungen. Im Dezember waren nur noch 30.192 Menschen arbeitslos, ein Rückgang von 4,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten stieg auf 487.996, was einem Zuwachs von 3,2 Prozent entspricht. Die Balearen gehören damit zu den Spitzenreitern in Spanien bei der Schaffung von Arbeitsplätzen.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten und Anzeichen einer möglichen Rezession in den wichtigsten europäischen Märkten bleibt der Ausblick optimistisch. "Reisen bleibt für viele Menschen eine Priorität, und wir erwarten, dass die Nachfrage auch 2025 stabil bleibt", betont María José Aguiló, Vizepräsidentin des mallorquinischen Hotelierverbandes Fehm.
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