Nichts für schwache Nerven: Das sogenannte Waterboat-Car beeindruckt mit echter Racing-Performance, lässt sich dennoch von jedermann einfach bedienen. | Leo Foco

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Für alle, die es immer noch nicht wahrhaben wollen: Tretboot-Fahren war gestern. Wer heute auf Mallorca eine kleine Spritztour in Badehose auf dem Wasser drehen will, setzt sich in einen Lamborghini, mit Schalensitzen, Sportlenkrad, Digital-Tacho und der Gewissheit, alle Blicke am Strand – und wir meinen wirklich alle Blicke – auf sich zu ziehen.

So feiert diesen Sommer eines der weltweit wohl spektakulärsten Wassersportgefährte auf Mallorca Premiere: das sogenannte Waterboat-Car, ein Jetski-Derivat in Form eines nahezu originalgetreuen neongrünen Lamborghini Huracan. „Wir suchen immer nach ganz besonderen Wasserspielgeräten, die es sonst nirgendwo gibt.

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Das Schöne daran: Sowohl Fahrer als auch Beifahrer bleiben auf ihren Schalensitzen stets trocken. Foto: Leo Foco

Mit dem Waterboat-Car bleiben wir unserer Philosophie treu”, sagt Manuel Faust, Geschäftführer des deutschen Unternehmens Wave Lovers mit Sitz in Palmas Yachthafen Calanova. Seit insgesamt drei Jahren haben sich Faust und sein Team auf den Verleih und Verkauf von klassischen und exotischen Wasserspielzeugen spezialisiert. Zum Portfolio gehören unter anderem alle Arten von Jetskis, elektrisch betriebene Surfbretter mit und ohne Foils, Wasserfahrräder, Standup-Paddelboards oder auch sogenannte Jetboards, die man je nach Lust und Können so ausklappen kann, dass man auf ihnen im Liegen, Sitzen oder Stehen per E-Antrieb übers Wasser rasen kann. „Wir bieten sowohl die Vermietung, den Verkauf als auch die Schulung aller unserer Wassersportgeräte an”, sagt Faust.

Ebenfalls zum Angebot seiner Firma gehören schwimmende Pontons oder Plattformen, die an einem oder mehreren Yachten aneinander gereiht, zu maritimen Eventflächen für Partys oder andere Veranstaltungen werden. Für Yachties, die ihre kleinen Kinder bei einem Badetörn auch mal kurz unbeaufsichtigt lassen wollen, um sich unter Deck einen Drink zu mixen, bietet Water Toys auch Meeres-Schwimmbecken. Dabei handelt es sich um poolgroße, nach unten geschlossene Netze, die dank aufblasbarer Seitenteile eine Art Aquarium bilden, in denen die Kids geschützt planschen können. Auch als Schutzgitter vor Quallen sind diese Netz-Pools sehr gut tauglich.

Aber zurück zum Waterboat-Car. „Im Prinzip handelt es sich um einen modifizierten Jetski mit verbreitertem Rumpf, der sich zu beiden Seiten nach oben neigt, um somit schneller ins Gleiten zu kommen”, erklärt Manuel Faust. Das Chassis und der Innenraum mit den beiden Schalensitzen und dem Cockpit ähneln dem des Lambos. „Nass wird beim Fahren kaum, es sei denn man brettert so heftig über das Meer, dass in Kurvenfahrten Spritzwasser ins Cockpit fliegt”, so Faust. Gleiches gilt natürlich auch bei zu scharfen Wellenritten.

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Der "Lambo" in Action.

„Das Waterboat-Car wird bei höherem Wellengang nicht vermietet”, so der Deutsche. Und: Da es sich offiziell um ein Boot mit Zulassungsnummer, darf der See-Lambo nur von Personen mit einem Sportbootführerschein See gefahren werden. Eine Jetski-Lizenz, wie in Spanien häufig der Fall, reicht nicht aus. „Das Waterboat-Car ist in diesem Sinne auch kein Spielzeug, sondern gleicht einem Sportboot, das sowohl draußen auf See als insbesondere im Hafen oder in Strandnähe mit Bedacht gehandelt werden muss”, so Faust. Unter dem PVC-Kleid des Lambos steckt ein 130 PS starker Dreizylinder mit Jetantrieb. „Damit kann man Geschwindigkeiten von 75 Stundenkilometer auf dem Wasser erreichen, wenn man will. Also nichts für schwache Nerven.

Ganz wichtig: Ebenso wie Jetskis, Jollen, Cats oder Windsurfbretter oder E-Foilboards ist das Fahren mit dem Waterboat-Car innerhalb der mit gelben Bojen gekennzeichneten Strandsicherheitszonen strengstens verboten.

Zum Schluss die große Frage: Was kostet der Spaß? „Wir haben je nach Dauer der Vermietung gestaffelte Preise”, so Faust. Wer den Lambo inklusive seines Beifahrers für eine Stunde mieten will, muss 389 Euro bezahlen. Außerdem wird eine Kaution in Höhe von 2000 Euro fällig. Wer länger mietet, zum Beispiel vier Stunden, muss 750 Euro auf den Tisch legen. Das bei der Spritztour verbrauchte Benzin geht wie beim Bootscharter auf Rechnung des Kunden.

„Es gibt auch die Möglichkeit, sich von einem unserer Mitarbeiter fahren zu lassen” erklärt Faust. Eine Schnuppertour über 20 Minuten schlägt in diesem Fall mit 180 Euro zu Buche, wer länger auf dem Beifahrersitz übers Wasser rasen will, zahlt mehr.

Im Gegensatz zu anderen Water-Toy-Anbietern auf den Inseln ist sein Unternehmen das ganze Jahr offen. „Wir bieten dann auch für Incentive- oder Gruppen-Events spezielle Angebot an”. Und: In den kommenden Tagen will sein Unternehmen ein weiteres Waterboat-Car aufs Wasser bringen, einen pinkfarbenen Rolls Royce Shadow mit Platz für vier Personen. „Der kann dann auch für Familienausflüge mit Kindern gemietet werden”, sagt Freund. Wie gesagt: Tretboot-Fahren war gestern.