Die fünf Angeklagten akzeptierten das Urteil des Landgerichts Palma. | Guillermo Esteban

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Fünf Männer sind am Donnerstag wegen des Schmuggels von 1.700 Kilogramm Haschisch auf Mallorca zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Nach Angaben des Landgerichts Palma akzeptierten die drei aus Marokko stammenden Bootsführer jeweils viereinhalb Jahre Gefängnis und eine Geldstrafe von jeweils 23 Millionen Euro. Die beiden Komplizen, die das Rauschgift an Land in Empfang genommen hatten, erhielten jeweils vier Jahre Haft und die gleiche Geldstrafe.

Die drei marokkanischen Staatsangehörigen im Alter von 30 bis 34 Jahren sollen nach Darstellung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" nach Verbüßung von zweieinhalb Jahren Haft aus Spanien ausgewiesen werden. Im Anschluss dürfen sie für weitere zehn Jahre nicht ins Land zurückkehren.

Der Vorfall ereignete sich im April 2023. Die Verurteilten hatten den Transport von Haschisch nach Mallorca organisiert, um die Drogen auf der Insel zu vertreiben. Laut Staatsanwaltschaft beschafften die drei Marokkaner die Drogen in Nordafrika und transportierten sie mit einem Schnellboot zur Südküste Mallorcas. Zwei weitere Männer im Alter von 47 und 54 Jahren mit spanischer und argentinischer Staatsangehörigkeit waren für die logistische Abwicklung an Land verantwortlich.

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In den frühen Morgenstunden des 21. April erreichten die drei Marokkaner mit einem zehn Meter langen Schnellboot in der Cala Sa Nau und entluden 31 Haschisch-Ballen am Strand. Die beiden Komplizen warteten mit zwei Geländewagen, deren Kennzeichen und Rücklichter mit Isolierband abgeklebt waren, um nicht identifiziert zu werden.

Beamte der Guardia Civil überraschten die Schmuggler und fanden einen Teil der Drogen in den gemieteten Fahrzeugen. Am Strand hatten die beiden Helfer zudem 68 Benzinkanister mit jeweils 20 bis 30 Litern sowie Lebensmittel für die Rückreise der Bootsbesatzung deponiert.

Bei der Festnahme versuchten die Bootsführer zu fliehen und warfen einen Teil der Drogen ins Meer. Nach einer wilden Verfolgungsjagd wurden sie am Strand der Cala Gran in Cala d'Or festgenommen. Im Boot fanden die Beamten mehrere Telefone, GPS-Geräte und einen Detektor für elektronische Überwachungsgeräte. Es handelt sich um das bislang erste und einzige Schmugglerboot, das den Sicherheitsbehörden auf Mallorca ins Netz ging.