Mit einer Länge von 13,3 Kilometern, einem Höhenunterschied von 700 Metern und insgesamt zwölf Haarnadelkurven, darunter die berühmte 360-Grad-Kurve „Nus de sa Corbata“ („Krawattenknoten“), ist die Ma-2141 weit mehr als eine Straße. Sie ist ein Wahrzeichen Mallorcas und zieht jährlich Tausende von Autofahrern, Reisebussen und Radsportlern an. Besonders im Frühjahr und Herbst ist sie ein Magnet für Zweiradfahrer, die den besonderen Reiz der technisch anspruchsvollen Strecke suchen.
Popularität hat Spuren hinterlassen
Doch genau diese Popularität hat Spuren hinterlassen. Starker Verkehr, Witterungseinflüsse und wiederholte Erdrutsche haben die Straße in den vergangenen Jahren schwer in Mitleidenschaft gezogen. Immer wieder kam es zu Sperrungen, die nicht nur den Tourismus, sondern auch die lokale Wirtschaft beeinträchtigten. Die Sanierungsarbeiten sind daher längst überfällig.
„Die MA-2141 ist ein technisches und kulturelles Erbe Mallorcas. Mit dieser Renovierung sichern wir ihren Bestand für die kommenden Jahrzehnte“, erklärte ein Sprecher des Inselrats. Neben dem neuen Straßenbelag sollen auch moderne Schutzplanken und Beschilderungen installiert werden. Das Budget für das Projekt beträgt rund drei Millionen Euro.
Die Straße, die von 1928 bis 1935 unter der Leitung des Ingenieurs Antoni Parietti Coll erbaut wurde, gilt als Meisterwerk der Straßenbaukunst. Parietti entwarf sie, um das abgelegene Sa Calobra zu erschließen – ein Dorf, das bis dahin nur über den Seeweg erreichbar war. Heute ist die Straße eine Touristenattraktion, die auf Postkarten und in sozialen Medien weltweit gefeiert wird.
Die Arbeiten beginnen am oberen Ende der Strecke, dem Coll dels Reis, und sollen sich bis zum Hafen von Sa Calobra erstrecken. Parallel dazu werden auch andere Straßenabschnitte in der Serra de Tramuntana modernisiert, darunter die Routen zwischen Andratx und Estellencs sowie am Coll de Sóller. Für Bewohner, Touristen und insbesondere die Radsport-Community bedeutet die geplante Sanierung eine vorübergehende Herausforderung – und eine langfristige Aufwertung. Die Kultstraße, die „von nirgendwo nach nirgendwo“ führt, wird damit nicht nur sicherer, sondern auch fit für die Zukunft.
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