Ein Bild von der Unfallstelle im Oktober 2023. | Archiv

TW
0

Die Guardia Civil hat die Fahrerin eines Mercedes, die im Oktober 2023 in Llubí eine Mutter und ihre Tochter mit ihrem Transporter überfuhr, von jeglicher Schuld entlastet. Laut dem offiziellen Ermittlungsbericht trug die Tragödie ihren Ursprung in einer unzulässigen Verkehrswende der 28-jährigen Mutter, die mit ihrer vierjährigen Tochter auf einem E-Bike unterwegs war.

Der Vorfall ereignete sich am 18. Oktober gegen 9 Uhr auf der Ma-3500, nahe dem Kilometerpunkt 3,1, als Deilyn K. ihre Tochter Noa auf dem Weg zur Schule begleitete. K., die auf dem Seitenstreifen fuhr, versuchte, abrupt nach links in den Camí de s’Ermita abzubiegen. Dabei übersah sie offenbar die herannahende Mercedes-Fahrerin, die versuchte, dem Zusammenstoß durch eine Bremsung zu entkommen, jedoch nicht rechtzeitig reagieren konnte. Während das Kind, das einen Helm trug und in einem Kindersitz saß, ins Krankenhaus Son Espases gebracht wurde, verstarb es dort wenige Stunden später. Deilyn K. erlag am 20. Oktober ihren schweren Verletzungen.

Laut den Ermittlungen führte die Mutter das riskante Manöver "ohne sich von der Anwesenheit des Fahrzeugs auf der bevorzugten Spur zu vergewissern", was in Verbindung mit der Eile, ihre Tochter zur Schule zu bringen, gestanden werden könnte. Die Polizei stellte fest, dass die Fahrerin des Mercedes keine fahrlässige Handlung begangen hatte und somit von der Verantwortung für den Unfall entbunden wurde.

Die tragische Kollision hatte auf ganz Mallorca große Bestürzung ausgelöst. Antoni Guasp, der Ehemann von Deilyn und Vater von Noah, äußerte in einem Interview mit dieser Zeitung, dass er auf eine gerechte Aufklärung und rechtliche Konsequenzen hoffe. Die Fahrerin des Mercedes, die durch den Anwalt Diego Wencelblat vertreten wird, muss Ende Januar 2024 in Inca vor Gericht erscheinen. Dort wird sie als Beschuldigte wegen fahrlässiger Tötung aussagen.