Ein Geschworenengericht auf Mallorca hat den Rentner Pau R. aus Porreres vom Vorwurf des Totschlags freigesprochen. In einer Neuauflage des Prozesses am Landgericht Palma hatte sich der mittlerweile 84 Jahre wegen eines mutmaßlichen Tötungsdelikts verantworten müssen. Rigo erschoss im Rahmen eines Einbruchs in sein Haus im Februar 2018 einen der beiden Täter mit einer Schrotflinte.
Der Fall erregte seither großes Aufsehen in den Medien auf Mallorca. Während die R.s Anwälte legitime Selbstverteidigung anführten, forderte die Staatsanwaltschaft eine mehrjährige Haftstrafe für R.
Im ersten Prozess war R. von einem Geschworenengericht mit sechs zu fünf Stimmen zunächst für schuldig erklärt worden. Allerdings tauchten im Anschluss verschiedene Formfehler im Zusammenhang mit dem Verfahren auf. Daraufhin strebte die zuständige Richterin eine Neuauflage des Prozesses an.
Diesem Vorhaben widersprach zunächst der Oberste Balearische Gerichtshof, den in der Zwischenzeit die Verteidigung R.s angerufen hatte. Die Obersten Richter forderten die zuständige Richterin auf, ein abschließendes Urteil zu fällen. Diese sprach R. daraufhin mit dem Hinweis frei, für eine Verurteilung seien mindestens sieben Stimmen notwendig.
Den Gerichtsunterlagen zufolge zwangen die Täter, zwei Brüder aus Kolumbien, R. und seine Frau mit Gewalt zur Herausgabe von Bargeld. Vor Gericht sagte der 84-Jährige aus, von den Einbrecher misshandelt worden zu sein. Weil er um sein und das Leben seiner Frau besorgt gewesen sei, habe er in einem unbeobachteten Moment zur Waffe gegriffen und abgedrückt.
Der Freispruch am Donnerstag erfolgte nach zweitägiger Beratung der Geschworenen. Sie begründeten ihre Entscheidung damit, das die Handlungen Rigos rechtmäßige Selbstverteidigung gewesen seien.
Kein Kommentar
Um einen Kommentar schreiben zu können, müssen Sie sich registrieren lassenund eingeloggt sein.
Noch kein Kommentar vorhanden.