Zum Auftakt des Mietprogramms gab die balearische Regierungschefin Einblicke in bislang nicht bekannte Punkte des Kleingedruckten. Wie aus einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" hervorgeht, benötigen Bewerber einer staatlich geförderten Mietwohnung unter anderem einen Bürgen. Das Programm sei weniger für Geringverdiener gedacht, sagte Prohens, sondern vielmehr für "Personen mit mittleren Einkommen und Bonität". Diesen solle mit Lloguer Segur der Zugang zu Wohnraum erleichtert werden.
Die Liste der Bedingungen, die die Landesregierung an ihre künftigen Mieter stellt, ist lang. So dürfen Mieter nicht mit dem Eigentümer bis zum dritten Grad verwandt sein; überdies muss die Wohnung als ständiger Wohnsitz genutzt werden. Wer als Einzelperson in den Genuss einer solchen mit staatlichen Weihen versehen Wohnung kommen möchte, darf im Jahr maximal 60.667 Euro verdienen; für zwei Personen liegt die Einkommensobergrenze bei 68.250 Euro.
Zudem müssen die Bewerber nachweisen, dass für die Miete höchstens 40 Prozent des Einkommens aufgewendet werden.Darüber hinaus müssen Mieter seit mindestens fünf Jahren auf den Balearen gemeldet sein und die Kosten für kleinere Reparaturen übernehmen.
Auch für die Eigentümer der Wohnungen stellte die Landesregierung Regeln auf. Vermieter dürfen demnach im Besitz von maximal zehn Mieteinheiten sein. Zudem müssen die Wohnungen mindestens drei Jahre alt sein und seit mindestens sechs Monaten leer stehen beziehungsweise seit mindestens einem Jahr nicht als Hauptwohnsitz genutzt werden.
Die Mietverträge zwischen Eigentümer und Landesregierung werden über einen Zeitraum von sieben Jahren abgeschlossen. Dabei können die Eigentümer wählen, ob der Gesamtbetrag im Voraus ausgezahlt werden soll, oder monatlich. Die nicht unerheblichen Hürden für Mieter begründete Prohens damit, dass "Wohnraum längst nicht mehr nur ein Problem von Geringverdienern ist, sondern inzwischen auch von Personen mit mittleren Einkommen und jungen Menschen".
Die Opposition im balearischen Landtag kritisierte das Programm am Montag einmal mehr als unzureichend. Die finanziellen Hürden für Bewerber seien zu hoch, was dazu führe, dass "ein beträchtlicher Teil" der Wohnungssuchenden von vornherein von Lloguer Segur ausgeschlossen werde.
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