Ein paar Straßenzüge östlich der Kathedrale gelegen: Das Kloster Sant Jeroni in Palma. | M. À. Cañellas

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Im Rechtsstreit um die Eigentümerschaft des Klosters Sant Jeroni haben die Ordensschwestern der Hieronymiten einen Sieg über die Erzdiözese von Mallorca errungen. Einer Meldung der MM-Schwesterzeitung "Ultima Hora" zufolge bestätigte das Landgericht Palma am Dienstag ein vorangegangenes Urteil. Die Schwestern hatten sich im Juni 2022 bereits in erster Instanz durchgesetzt, worauf die Erzdiözese Revision einlegte. Letztere, so die Zeitung, müsse nun zudem für die Gerichtskosten aufkommen.

Der Rechtsstreit zwischen Ordensschwestern und Erzdiözese geht nach Darstellung der Zeitung bis in das Jahr 2014 zurück. Alles habe mit dem Umzug der Nonnen ins Kloster Sant Bartomeu nach Inca begonnen. Kaum hätten die Geistlichen das in Palms Altstadt gelegene Kloster Sant Jeroni verlassen, da habe die Diözese den Jahrhunderte alten Prachtbau auf seinen Namen im Grundbuch eintragen lassen. Der Aufforderung der Nonnen, diesen Schritt rückgängig zu machen und ihnen die Schlüssel zum Kloster auszuhändigen, sei die Diözese nicht nachgekommen.

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Die Ordensschwestern zogen vor Gericht – und verloren. Daraufhin, so die MM-Schwesterzeitung, hätten die Nonnen eine Anwältin mit dem Fall betraut. Mit Erfolg, eine Richterin am Amtsgericht Palma sprach den Geistlichen im Juni 2022 die Eigentümerschaft über die historischen Gemäuer in der Carrer de la Porta de Mar zu. Die von der Diözese eingelegte Revision wies das Landgericht nun ab.

Das Kloster Santa Elisabet, allgemein unter den Namen Sant Jeroni bekannt, wurde 1485 gegründet. Zunächst diente es den Franziskanerinnen als Zuhause, später zogen dort die Hieronymitennonnen ein. Anfangs bestand die neue Gemeinschaft aus Schwestern des Augustinerordens, die zu jener Zeit im Kloster auf dem Berg von Pollença lebten. 1555 wurde mit dem Bau der heutigen Kirche begonnen, die dem Schutzpatron des Ordens, dem Heiligen Sant Jeroni, gewidmet ist.