Nicht wenige Menschen sind sichtlich beeindruckt, als sie im nächtliechen Licht bei einer MM-Ortsbegehung das Gebäude in Augenschein nehmen, das Anfang des 14. Jahrhunderts auf den Grundmauern einer Moschee errichtet wurde. Auch die Urlauberin Sandy von der US-Ostküste, die den Blick nicht von dem Wahrzeichen von Mallorca abwenden kann: „Ich bin begeistert”, stößt die Studentin mit amerikanischem Akzent hervor. „It’s so gorgeous!” Andere Besucher – darunter auch etliche Paare – sitzen auf Stufen oder der Mauer der Stadtmauer am Fuße der Kathedrale. In ihrem Licht unterhalten sie oder turteln.
Genau 505 LED-Leuchten wurden in den vergangenen Jahren in mühevoller Kleinarbeit so kunstvoll rund um den Bau platziert, dass die Kathedrale nun mehr entrückt und gewaltig zugleich wirkt. Es scheint, als strahle sie aus sich selbst heraus. 298 Leuchten wurden am Fuß der Fassade in die Erde eingelassen und tragen mit dazu dabei, dass dieses Schmuckstück mallorquinischer Architektur fast wie ein bearbeiteter Edelstein funkelt, ohne zu blenden. Den Rest – 207 Strahler – installierten die Licht-Experten auf umliegenden Dächern, Terrassen, in Innenhöfen und auf Masten, wobei sie gleich auch noch den wuchtigen benachbarten Almudaina-Palast mit einbezogen.
Die Anordnung ist auf so raffinierte Weise durchdacht, dass der 109 Meter lange und 33 Meter breite Bau eine Magie entfaltet, die vorher dort nicht zu vernehmen war. Dieser Zauber passt genauso zum mittelalterlich-erhabenen Selbstverständnis der „Seu” wie zum Interieur, dem der berühmte katalanische Architekt Antoni Gaudí (1852 –1926) bekanntlich von 1904 bis 1914 seinen unverwechselbaren Stempel des katalanischen Jugendstils aufdrückte. Die Kathedrale ist mit der neuen Beleuchtung als Gesamtkunstwerk ein gutes Stück vollkommener geworden.
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