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Das wirtschaftliche Forschungszentrum der Balearen (CRE) sieht für 2011 lediglich ein Wachstum von 0'5 Prozent voraus und liegt damit deutlich unter den Prognosen der Balearen-Regierung. Diese geht für das laufende Jahr von einem Wachstum von einem Prozent aus und sieht sich damit auch von der Prognose des spanischen Sparkassenverbandes (Funcas) bestätigt.

Das CRE-Institut, das jeweils zur Hälfte von der balearischen Sparkasse Sa Nostra und der Balearen-Universität getragen wird, diagnostizierte eine Abkühlung der Wirtschaft auf den Inseln, die Konjunktur verliere an Schwung. "Die Balearen-Wirtschaft hat Schwierigkeiten, ihr Vorankommen während der ersten Quartale des vergangenen Jahres zu konsolidieren", sagte CRE-Direktor Antoni Riera.

Nach seinen Worten ist vor allem der private Konsum am Schwächeln, die Nachfragen der Verbrauchen liegen unter denen auf dem Festland. Tatsächlich stieg die Nachfragekurve auf den Inseln seit dem Absturz im Herbst 2009 wieder kontinuierlich an, doch seit Herbst 2010 flacht sie zusehends ab.

Zur geringen Nachfrage der Konsumenten komme die Zurückhaltung bei Investitionen im Immobilienbereich hinzu. Riera interpretierte die Entwicklung am Donnerstag folgendermaßen: "Die Familien und Unternehmen befinden sich in einem Prozess, ihre Schulden zu reduzieren."

Der balearische Wirtschaftsminister Carles Manera widersprach der Prognose des CRE. Die Regierung gehe für 2011 weiterhin von einem Wachstum von einem Prozent aus. Das Tendenzen und das steuerliche Aufkommen seien Belege für Wachstum.

Den CRE-Statistiken zufolge schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt der Balearen 2010 um minus 0'9 Prozent (Spanien: minus 0'1 Prozent). Positiver verlief die Entwicklung beim Export. Vor allem aufgrund gestiegener Ausfuhren legte er um 7'1 Prozent zu. Als ebenfalls positiv wurden die höheren Ausgaben der Urlauber bewertet. Die Touristen ließen im Vorjahr 3'6 Prozent mehr Geld auf den Inseln.